Die Börsenneulinge des laufenden Jahres spielten in Deutschland bislang „rekordverdächtige Erlöse“ in Höhe von rund 4,5 Mrd. Euro ein. Das seien bereits mehr als die Gesamterlöse der beiden Vorjahre. Zu diesen Ergebnissen kommt PwC in der Analyse „Emissionsmarkt Deutschland“. Das Beratungsunternehmen erfasst vierteljährlich die Aktienneuemissionen sowie die Kapitalerhöhungen an der Börse Frankfurt.

PwC vergleicht die Eigenkapitaltransaktionen mit Fremdkapitalemissionen. Auch hier spiegele sich die wirtschaftliche Erholung für deutsche Unternehmen wider: Im ersten Quartal 2021 lagen die Emissionsvolumina im Investment Grade bei 30,6 Mrd. Euro und damit fast viermal so hoch wie im Schlussquartal 2020.

Kritisch sieht die Beratungsgesellschaft allerdings die hohe Bewertung an den Börsen. „Der mit einem Ende der Pandemie erwartete Wirtschaftsaufschwung ist im Aktienmarkt bereits weitestgehend eingepreist.“ Damit steige das Risiko für Kurskorrekturen, die IPO-Pläne von Emittenten im zweiten oder dritten Quartal vor Herausforderungen stellen könnten. PwC sieht nach den „exzellenten Rahmenbedingungen im Auftaktquartal“ das Umfeld für Börsengänge damit wieder etwas kritischer.

Hinsichtlich der Durchführung von IPOs sieht PwC durchaus Vorteile durch die Krise. Durch Corona seien seit über einem Jahr physische Roadshows mit Investoren durch virtuelle Formate ersetzt worden. „Die Zeitpläne lassen sich damit verkürzen und dadurch das Marktrisiko zwischen öffentlicher IPO-Ankündigung und Abschluss des Bookbuilding reduzieren“, so das Fazit von PwC-Berater Carsten Stäcker.

Ungeachtet der Marktbedingungen ist der Ausblick von PwC auf das Geschäft mit Neuemissionen positiv. „Die Pipeline für Börsengänge ist weiterhin gut gefüllt. Sofern die günstigen Rahmenbedingungen anhalten, bin ich zuversichtlich, dass wir im Gesamtjahr 2021 rund 15 Börsengänge auf dem Frankfurter Parkett erleben werden“, so die Prognose von PwC-Expertin Nadja Picard.