Rally geht unbeirrt weiter
ku Frankfurt – Die von den Bemühungen, die Pandemierestriktionen weltweit möglichst schnell wieder aufzuheben, und der Flutung der Finanzmärkte durch die Notenbanken angetriebene Rally hat sich auch am Donnerstag fortgesetzt. Der Dax legte um 1,1 % auf 11 781 Punkte zu, der Euro Stoxx 50 um 1,7 % auf 3 102 Zähler. Der deutsche Leitindex hat damit bereits wieder in etwa die Hälfte der Verluste vom März, als ihn die Coronakrise voll traf, aufgeholt. Der TecDax hat die Krise bereits vollständig ausgebügelt, er befindet sich gegenwärtig in etwa auf dem Stand vom Jahresanfang. Sehr fest erwiesen sich am Donnerstag Wirecard mit einem Kursgewinn von 5,3 % auf 93,97 Euro. Bei den Anlegern kam gut an, dass Firmenchef Markus Braun Vertrauen in das Unternehmen demonstrierte, indem er für rund 2,5 Mill. Euro Wirecard-Aktien kaufte. Am Dienstag war die Aktie noch unter Druck geraten, weil das Unternehmen erneut die Bilanzvorlage verschob. Davon hat sich die Aktie aber inzwischen wieder erholt.Dass sich die Rettungsaktion für die angeschlagene Lufthansa weiter verzögert, haben die Anleger nicht krummgenommen. Die Aktie der deutschen Airline verteuerte sich um 5,4 % auf 9,77 Euro. Die Bundesregierung geht nun davon aus, dass es erst nach Pfingsten eine Einigung mit der EU-Kommission geben wird, die verlangt, dass die Lufthansa eine Reihe von Start- und Landerechten aufgibt.Gesucht waren auch die Titel der Billigfluggesellschaft Easyjet, die um 5,2 % auf 7,45 Euro zulegten. Das Unternehmen will bis zu 30 % der Arbeitsplätze abbauen. Erwartet wird, dass die Nachfrage nach Flugreisen erst 2023 wieder das Niveau von vor der Krise erreichen wird.Einen Kursanstieg von 4,9 % auf 19,70 Euro erreichte der Wohnimmobilienentwickler Instone Real Estate. Das Unternehmen warnte zwar, es sei derzeit ein zurückhaltendes Kaufverhalten zu beobachten. Dennoch wird für das Gesamtjahr mit einem positiven operativen Cash-flow gerechnet. Im ersten Quartal kletterte der bereinigte Umsatz um 18,4 % auf 99,7 Mill. Euro. Das bereinigte Ergebnis verbesserte sich um 13 % auf 8,7 Mill. Euro.Vom Markt wurde nachsichtig aufgenommen, dass es bei dem Ingenieurdienstleister Bertrandt im ersten Quartal einen Rückgang des Ergebnisses vor Steuern und Zinsen um 41 % gegeben hat. Die Aktie legte um 0,7 % auf 36,55 Euro zu.