Rand droht wieder Ungemach
sts Frankfurt – Die jüngste Erholung der Schwellenländerwährungen läuft zunehmend aus. Dies zeigt sich exemplarisch am südafrikanischen Rand, der gestern sogar leicht unter Abgabedruck stand, so dass der Dollar sich um 0,8 % auf 14,51 Rand verteuerte.Rückenwind hatten zahlreiche Schwellenländerwährungen jüngst von einer sich abzeichnenden Trendwende bei den Rohstoffpreisen sowie von der Aussicht auf einen gemächlicheren Zinserhöhungszyklus in den USA erhalten. Vor diesem Hintergrund hat der Rand seit seinem Allzeittief Mitte Januar zum Dollar rund 15 % und zum Euro rund 13 % aufgewertet.Nach Einschätzung der DZ Bank könnten weitere Zinsschritte der Federal Reserve und ein stärkerer Fokus auf landesspezifische Probleme mittelfristig die Rand-Aufwertung auslaufen lassen. “Spätestens die von uns für den Sommer erwartete Leitzinsanhebung in den USA sollte die südafrikanische Landeswährung unter spürbaren Abgabedruck bringen und den Blick für die weiterhin bestehenden heimischen Probleme wieder schärfen”, betont Sören Hettler, Analyst bei der DZ Bank. “Dabei verfügen neben Spekulationen hinsichtlich einer drohenden Herabstufung der Bonität in den Ramschbereich vor allem das schwache Wirtschaftswachstum, die hohe Inflationsrate sowie innenpolitische Spannungen über das Potenzial, dem Rand zuzusetzen.”Die DZ Bank hält angesichts dieser Perspektiven die jüngste Rand-Aufwertung für übertrieben und stuft die Anlage in der südafrikanischen Währung als “unattraktiv” nach zuvor “neutral” ein. Auf Sicht von zwölf Monaten erwartet das Institut einen Kurs von 16,50 Rand je Dollar. Es ist damit etwas skeptischer als der Reuters-Konsens, der auf Sicht von zwölf Monaten einen Median-Kurs von 16,20 Rand prognostiziert. Die Spannbreite reicht dabei von 14 bis 18,30 Rand.In den Hauptwährungen hielten sich die Marktakteure gestern im europäischen Handel stark zurück. Vor den Zinsentscheidungen der Federal Reserve und der Bank of Japan bewegten sich die Kurse von Euro, Dollar und Yen kaum. Der Euro kostete im späten europäischen Geschäft, aber noch vor der Veröffentlichung der Fed-Stellungnahme 1,1310 Dollar und damit 0,1 % mehr als am späten Dienstagabend.