Mangels größerer Impulse ist der deutsche Leitindex am Donnerstag nicht recht vom Fleck gekommen. Der Dax pendelte lange um seinen Vortagesschlusskurs und ging letztlich mit einem Mini-Abschlag von 0,2% bei 15.070 Zählern aus dem Handel. Der MDax verzeichnete ein Minus von 0,4% auf 25.173 Punkte. Der Euro Stoxx 50 schloss quasi unverändert bei 4.100 Zählern.

Nachdem der Dax am Mittwoch zeitweise unter die runde Marke von 15.000 Punkten gefallen war und damit ein Tief seit März markiert hatte, blieb eine weitere Erholung am Donnerstag aus. Anleger warten nun auf den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Die Arbeitsmarktdaten der privaten ADP-Agentur hatten zuletzt eine deutliche Abschwächung gezeigt, was am Markt den Hoffnungen Auftrieb gab, dass die Fed ein weiteres Drehen an der Zinsschraube unterlassen könnte. Belastend wirkten dagegen durchwachsene Wirtschaftsdaten aus einigen europäischen Ländern.

Im Dax gehörten so unterschiedliche Unternehmen wie Zalando ( 1,3% auf 20,46 Euro), Henkel ( 1,9% auf 68,32 Euro) und Sartorius ( 1,4% auf 261,50 Euro) zu den Gewinnern. Unter Druck gerieten dagegen die Aktien von Sportartikelherstellern. Im Dax übernahm Adidas die rote Laterne mit einem Abschlag von 3,7% auf 156,16 Euro. Im MDax rutschten die Anteile von Puma sogar um 11,5% auf 52,76 Euro ab. Der Abgabedruck wurde am Markt damit begründet, dass derzeit dämpfend auf die Analystenschätzungen eingewirkt werde.

Im MDax gab es aber auch zwei große Gewinner: Sowohl SMA Solar wie auch Redcare Pharmacy konnten nach der Vorlage von Geschäftszahlen deutlich zulegen. Der Wechselrichterhersteller profitiert weiter vom Boom bei Solaranlagen und hob dank guter Geschäfte im dritten Quartal erneut seinen Ausblick an. Der Vorstand rechnet im Gesamtjahr 2023 nun mit einem Konzernumsatz von 1,8 bis 1,9 Mrd. Euro. Analysten zeigten sich positiv überrascht. Die Aktie gewann 7,4% auf 60 Euro.

Redcare Pharmacy hat im dritten Quartal auch dank eines Gemeinschaftsunternehmens in der Schweiz deutlich zugelegt. Jefferies-Analyst Alexander Thiel sprach "von einem weiteren Rekordquartal" mit übertroffenen Markterwartungen. Die Online-Apotheke konnte ihren guten Lauf in diesem Jahr, in dem sich der Kurs mehr als verdoppelt hat, damit wiederbeleben. Das Papier verteuerte sich um 11,8% auf 110,85 Euro.

An der Pariser Börse kam derweil der Bahnzulieferer Alstom unter die Räder. Die Aktie brach um 37,6% auf 13,40 Euro ein, weil das Unternehmen unter anderem aufgrund von Verzögerungen bei einigen Aufträgen nun einen negativen Free Cashflow für das Geschäftsjahr erwartet.