Regulierungsangst lastet auf Bitcoin-Kurs

ESMA-Chef Maijoor warnt Anleger vor Totalverlust

Regulierungsangst lastet auf Bitcoin-Kurs

sts Frankfurt – Die wachsende Angst vor regulatorischen Einschränkungen für sogenannte Kryptowährungen hat deren Kurseinbruch am Dienstag beschleunigt. Die wichtigste von ihnen, Bitcoin, sackte laut Bloomberg-Daten um jeweils rund 12 % auf 12 182 Dollar bzw. 10 015 Euro ab. Damit hat Bitcoin seit seinem am 17. Dezember erreichten Rekordstand von 19 511 Dollar fast 40 % an Wert eingebüßt.Auch bei anderen Krypto-Assets kamen die Notierungen unter Druck. Die Bitcoin-Abspaltung Bitcoin Cash verbilligte sich um 14 % auf 1 672 Euro, Ethereum um 10 % auf 934 Euro und das zuletzt von einigen Skandalen belastete Ripple sogar um 17 % auf 1 250 Euro.”Anleger zeigen sich spürbar verunsichert”, kommentierte den Kurseinbruch Timo Emden, Analyst beim Broker IG. “Zu sehr lasten aktuell Negativschlagzeilen auf der gesamten Cyberwährungswelt.”Eine deutliche Warnung vor Kryptowährungen sprach der Chef der europäischen Finanzmarktaufsicht ESMA, Steven Maijoor, aus. Investoren sollten bereit sein, mit Bitcoin ihr ganzes Geld zu verlieren, sagte er in einem Interview mit Bloomberg TV in Hongkong. “Es hat einen extrem volatilen Wert, der seine Verwendung als Währung untergräbt”, sagte er. “Es wird auch nicht allgemein akzeptiert.” Die ESMA warnte Privatanleger im November bereits vor Initial Coin Offerings (ICO) und beobachtet Maijoor zufolge die Entwicklung bei Kryptowährungen.Schon zuvor sorgten Berichte über eine stärkere Regulierung für immer mehr Gegenwind für Bitcoin, Litecoin und andere Krypto-Assets. Beispielsweise will Südkorea stärker gegen Kryptowährungen vorgehen. Das Land bereitet laut Justizministerium einen Gesetzesentwurf vor, der den Börsenhandel mit Kryptowährungen untersagt. Finanzminister Kim Dong-yeon zufolge bleibt auch die Schließung von Kryptohandelsplätzen eine Option. “Der Finanzminister machte deutlich, dass sie definitiv erwägen, den Kryptohandel zu verbieten – und es ist wahrscheinlich der drittgrößte Markt”, sagte Neil Wilson, bei der Online-Handelsplattform ETX Capital. China erwägt indessen eine Drosselung beim “Schürfen” von Krypto-Assets.