AKTIEN

Reiseaktien heben ab

Tui befestigen sich um 53,5 Prozent - Dax erreicht Marke von 11 500 Punkten

Reiseaktien heben ab

ck Frankfurt – Anhaltende Hoffnungen auf ein relativ zügiges Wiederhochfahren der Wirtschaft und damit auch eine zeitnahe Überwindung der Coronakrise haben am Dienstag zu weiteren Kurssteigerungen an den Aktienmärkten geführt. Der Dax stieg erstmals seit dem Corona-Crash über die Marke von 11 500 bis auf 11 544 Zähler und lag zum Schluss mit einem Gewinn von 1 % bei 11 505 Punkten.Branche des Tages war der Reisesektor. Hier wurden die Kurse von der Nachricht beflügelt, dass Deutschland und Spanien Reisebeschränkungen aufheben wollen, was Hoffnungen schürte, dass die Sommerreisesaison doch noch stattfinden könnte. Der Stoxx-Index der Reisebranche gewann als stärkstes Sektorbarometer 6,9 %. Spitzenreiter war die Aktie des Reiseveranstalters Tui mit einem Sprung von 53,5 %. Unter den Airline-Aktien legte vor allem diejenige der British-Airways-Mutter Icag zu (23 %). Die nicht in dem Index enthaltene Aktie der spanischen Melia Hotels gewann 14,1 %. Unter den Flughafenaktien legten u. a. Fraport als stärkster MDax-Wert um 10,7 % zu. Sehr fest waren ferner Freizeittitel. So legte in London die Kinokettenaktie Cineworld um 19,8 % zu. Die Aktie des Pubkettenbetreibers JD Wetherspoon gewann 10,7 %. Der britische Premierminister Boris Johnson hatte die Wiedereröffnung von vielen Geschäften angekündigt.Lufthansa waren mit einem Gewinn von 6,8 % auf 9,23 Euro der zweitstärkste Dax-Titel. Dieser Wert wurde auch durch das Rettungspaket für die Fluggesellschaft getrieben. Die Nord/LB hob ihr Kursziel für die weiter zum Halten empfohlene Aktie von 7 auf 8 Euro an. Das vorgesehene Rettungspaket verschaffe der Lufthansa ausreichend Luft. Da es lange dauern werde, bis das Vorkrisenniveau im Luftverkehr wieder erreicht sein werde, sei das Paket aber Segen und Fluch zugleich. Das Geld für Zins und Tilgung müsse schließlich auch verdient werden. Die Genehmigung der Maßnahmen durch die Europäische Kommission werde wahrscheinlich trotzdem kein Selbstläufer sein, so die Bank unter Hinweis auf Meldungen über Forderungen zur Abgabe von Start- und Landerechten an den Flughäfen Frankfurt und München. Insgesamt ergäben sich mit den Stabilisierungsmaßnahmen aber deutlich verbesserte Perspektiven.Wirecard gaben bis auf 81,57 Euro nach und beendeten den Handel mit einem Verlust von 0,3 % bei 86,90 Euro. Das Unternehmen verunsicherte den Markt mit der erneuten Verschiebung der Vorlage seines Jahresabschlusses. Er wird nun statt am 4. Juni erst am 18. Juni vorgelegt. Das löste Befürchtungen aus, dass neue Nachrichten bezüglich vermeintlicher Unregelmäßigkeiten ins Haus stehen könnten.