Rekordjahr für den Corporate-Markt

Dealogic: Globale Aktienemissionen sinken um 23 Prozent auf tiefsten Stand seit 2012

Rekordjahr für den Corporate-Markt

Die globalen Primärmärkte haben sich im Jahr 2016 unterschiedlich entwickelt. Während sich die Anleihemissionen laut der vorläufigen Jahresstatistik von Dealogic um 6 % auf 6,52 Bill. Dollar erhöhten, sanken die am Aktienprimärmarkt aufgenommenen Mittel um 32 % auf 707,8 Mrd. Dollar.ck/kjo Frankfurt – Das weltweite Emissionsvolumen an Anleihen hat in diesem Jahr nach der vorläufigen Statistik von Dealogic umgerechnet 6,52 Bill. Dollar erreicht. Damit wurde der Rekord aus dem Jahr 2006, als Schuldtitel über 6,61 Bill. Dollar emittiert wurden, nur knapp verfehlt. Gegenüber 2015 errechnet sich ein leichtes Plus von 6 %. Für 2016 ergibt sich damit das drittgrößte Emissionsvolumen seit Beginn dieser Aufzeichnungen bei Dealogic. Das zweithöchste Emissionsvolumen wurde im Jahr 2012 erreicht mit seinerzeit 6,56 Bill. Dollar.Die Anleiheemissionen der Unternehmen erzielten allerdings einen Rekordwert. Weltweit kamen Corporate Bonds im 2,37 Bill. Dollar auf den Markt. Der vorherige Rekordwert wurde im Jahr 2014 aufgestellt mit 2,28 Bill. Dollar. Starke Zuwächse verzeichneten in diesem Bereich die Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) und der asiatisch-pazifische Raum. Hier legten die Emissionen der Unternehmen um 21 % bzw. 19 % zu. Die akquisitionsbezogenen Anleiheemissionen der Unternehmen kletterten ebenfalls auf einen Rekordstand. Sie erreichten 394,2 Mrd. Dollar. Damit wurde der bisherige Rekordwert aus dem Jahr 2015, als entsprechende Bonds für 374,1 Mrd. Dollar bei den Investoren untergebracht wurden, um 5 % übertroffen. Es gab 193 einzelne Deals. Die Transaktion von Anheuser-Busch Inbev über 46 Mrd. Dollar im Januar war die zweitgrößte Transaktion im Bereich der akquisitionsbezogenen Bond-Deals seit Beginn der Aufzeichnungen. Zusammen mit der Transaktion von Dell über 20 Mrd. Dollar waren es die beiden größten akquisitionsbezogenen Bond-Deals in diesem Jahr.Der Corporate-Markt schrieb 2016 noch weitere Erfolgsstorys und legte damit in weiteren Bereichen die Rekordlatte noch höher. Die weltweiten Emissionen im Bereich der Investment-Grade-Unternehmen markierten einen Rekordumfang von 2 Bill. Dollar. Damit legte das Emissionsvolumen in diesem Segment das dritte Jahr in Folge zu. Firmen aus den USA kamen auf Anleihen im Umfang von 725,9 Mrd. Dollar, die über insgesamt 742 Deals aufgenommen wurden. Die durchschnittliche Transaktionsgröße erreichte 978 Mill. Dollar, was ebenfalls laut Dealogic einen Rekord darstellte. Im Investment-Grade-Bereich kamen die US-Unternehmen damit auf einen Anteil von 36 %. Bei den Hybridanleihen konnte die Rekordserie von drei Jahren nicht fortgesetzt werden. Hier fiel das Volumen ausgehend vom 2015 erreichten Rekordwert von 106,7 Mrd. Dollar um 34 % auf nunmehr 70,1 Mrd. Dollar. J.P. Morgan führendes HausJ.P. Morgan war mit Einnahmen von 1,44 Mrd. Dollar (Anteil von 6,9 %) und einem betreuten Volumen von 420,6 Mrd. Dollar (6,4 %) das führende Konsortialhaus.Nur einer Erholung des Emissionsvolumens im zweiten Halbjahr um 11 % (+ 3 % im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2015) ist es zu verdanken, dass dem weltweiten Aktienprimärmarkt ein rabenschwarzes Jahr erspart geblieben ist. Der Rückgang um vorläufige 23 % auf 707,8 Mrd. Dollar bedeutet dennoch das niedrigste Niveau seit dem Jahr 2012. Dealogic registriert 5 095 Transaktionen nach 5 552 im Jahr 2015.Besonders stark gedrückt war das Volumen der über IPOs aufgenommenen Mittel. Es sank bei 1 087 nach 1 304 Transaktionen um 32 % auf 132,8 Mrd. Dollar, auch dies der niedrigste Stand seit dem Jahr 2012. Im Verlauf des Jahres erzielten die IPOs im vierten Quartal mit 48,3 Mrd. Dollar ihr höchstes Volumen. Im Vergleich zum vierten Quartal 2015 bedeutete das allerdings einen deutlichen Rückgang um 30 %. Über Kapitalerhöhungen wurden 495,4 Mrd. Dollar aufgenommen, 21 % weniger als im Vorjahr.Die führende Region des gesamten Aktienprimärmarkts war Asien-Pazifik mit 301 Mrd. nach 355,1 Mrd. Dollar. In der Region fanden die beiden größten Transaktionen des Jahres statt, darunter der 7,4 Mrd. Dollar schwere Börsengang der Postal Saving Bank of China. 68 % des Emissionsvolumens der Region entfielen auf China. In der EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) sank das Volumen um 38 % auf 174 Mrd. Dollar. Nach Sektoren stand weltweit die Technologiebranche im Fokus. Zwar war das Volumen mit einem Minus von 5 % auf 79,8 Mrd. Dollar auch hier rückläufig. Damit lag die Branche aber erstmals seit dem Jahr 2000 wieder in Führung. Dahinter folgten die Finanz- und Immobilienbranchen mit 78,5 Mrd. bzw. 75,1 Mrd. Dollar.Die Einnahmen der Konsortialhäuser beliefen sich auf 13,6 Mrd. Dollar. Weltweit die Nummer 1 war erneut J.P. Morgan mit 1,06 Mrd. Dollar bzw. einem Anteil von 7,8 %. Nach betreutem Volumen stieg das Haus von Rang 3 auf Rang 1 auf. Mit 56,9 Mrd. Dollar belief sich sein Marktanteil auf 8,1 %.