Rekordjahr für Mailänder AIM
bl Mailand – Trotz schwieriger Rahmenbedingungen an den Finanzmärkten ist 2018 ein Rekordjahr für das Small-Cap-Segment AIM der Mailänder Börse. Bis Ende November wurden 25 (Vorjahr: 24) Unternehmen neu zugelassen. Dabei wurden 1,3 Mrd. Euro eingenommen. Die mittlerweile 114 Unternehmen in diesem Segment kommen zusammen auf einen Handelsumsatz von 5 Mrd. Euro und eine Marktkapitalisierung von 7,4 Mrd. Euro. Die Aktienkurse dieser Unternehmen gingen seit Jahresanfang um 8 % zurück – deutlich weniger stark als etwa die Notierungen der im FTSE MIB Index enthaltenen Gesellschaften. Weitere ErleichterungenSo wie an der “großen” Börse dominieren auch bei den Small Caps im AIM-Segment Finanzwerte. Mehr und mehr entdecken jedoch auch Unternehmen aus der Industrie, den Medien und der Technologiebereich den Charme eines Börsengangs, berichtete Anna Lambiase, Gründerin und CEO des Beratungsunternehmens IR Top Consulting, das Kleinunternehmen bei ihrem Börsengang begleitet und Partner der Mailänder Börse ist. Bei einem Investorentag in Mailand stellte Paolo Maggini, Vertreter der Börsenaufsicht Consob, weitere Erleichterungen für die Notierung gerade kleinerer Unternehmen in Aussicht. Gesetzliche Maßnahmen wie die 2017 eingeführten Sparpläne (PIR), die Börsengewinne steuerfrei stellen, wenn das Geld mindestens fünf Jahre investiert bleibt, sowie die Ausgabe von Mini-Bonds hatten den Aktienmarkt in den letzten Jahren belebt und auch AIM geholfen. 10 000 KandidatenLambiase betonte, dass die Börse angesichts höherer Zinsen bzw. einer möglicherweise drohenden Kreditklemme eine interessante Finanzierungsalternative für Italiens Kleinunternehmen ist. Italienische Mittelständler finanzieren sich ganz wesentlich über Bankkredite. Lambiase sieht ein Potenzial von bis zu 10 000 Unternehmen, für die ein Börsengang im AIM-Segment in Frage kommen könnte. Die im AIM-Segment gelisteten Unternehmen kommen durchschnittlich auf Erlöse von 37 Mill. Euro. Drei Viertel der Investoren kommen aus dem Ausland, vor allem aus der Schweiz. An zweiter Stelle stehen die Briten.