Rekordorderbuch für Italien
kjo Frankfurt – Der noch junge Monat Juni hat bereits seinen ersten Bond-Meilenstein. Aufgestellt wurde er gestern von Italien. Der Staat erzielte das größte Orderbuch in der Anleihegeschichte des Landes. Für eine einzige Anleihe erzielte das Land ein Nachfragevolumen von sage und schreibe mehr als 107 Mrd. Euro.Italien hatte erst im April mit einer entsprechenden Nachricht auf sich aufmerksam gemacht. Am 21. April generierten die Italiener ein Rekordorderbuch von mehr als mehr als 110 Mrd. Euro. Allerdings bezog sich dieses Rekordorderbuch des Landes seinerzeit auf zwei Anleihen. Nun wurde das größte Orderbuch in der Geschichte Italiens für eine Anleihe erzielt. Die Italiener übertrafen damit nun auch noch Spanien. Die Iberer hatten am 22. April für eine Anleihe ein Nachfragevolumen von rund 97 Mrd. Euro erreicht und damit ebenfalls das größte Orderbuch in der Geschichte des Landes generiert.An den Start gegangen waren die Italiener mit einer bis Dezember 2030 laufenden Staatsanleihe. Die ersten preislichen Überlegungen für das Papier gingen in die Richtung eines Spread von “im Bereich von 15 Basispunkten (BP)” über den im August 2030 fälligen Titeln des Landes. Vermarktet wurde das Papier später dann mit einer Spread-Vorgabe von “im Bereich von 12 BP”. Schnell lagen Orders von mehr als 85 Mrd. Euro vor. Das Buch schwoll auf über 100 Mrd. Euro an. Zeitweise war die Rede von einem Nachfragevolumen von rund 108 Mrd. Euro. Zum Schluss sollen es dann noch 107 Mrd. Euro an Zeichnungsaufträgen gewesen sein. Allein 9 Mrd. Euro sollen von den Leads gekommen sein. Das Papier wurde von den Häusern BNP Paribas, Citigroup, HSBC, MPS Capital Services, Natwest Markets und der Unicredit an den Markt gebracht. Der Titel kam im Volumen von 14 Mrd. Euro und ging schlussendlich zum Spread von 9 BP an die Investoren. Der Kupon liegt bei 1,65 %, die Rendite bei 1,707 %.Die Europäische Union (EU) brachte einen 15-jährigen Bond, für den vorab ein Maximalvolumen von 500 Mill. Euro kommuniziert wurde. Vermarktet wurde das Papier mit einer Spread-Vorgabe von “im Bereich 11 BP” über Swaps, was später auf den “Bereich von 9 BP” konkretisiert wurde. Die Anleger bekamen den Titel zum Spread von 8 BP. Auch hier gab es eine gute Nachfrage. Der Bond erreichte ein Ordervolumen von mehr als 6,75 Mrd. Euro (vor endgültigem Orderabgleich). Die Gelder gehen an die Ukraine im Rahmen des Macro-Financial-Assistance-Programms (MFA).