ANLEIHEN

Rekordtiefe Renditen in Italien

Dreijahrespapier wirft nur noch 0,11 Prozent ab - HSH Nordbank bringt fünfjährigen Hypothekenpfandbrief

Rekordtiefe Renditen in Italien

kjo Frankfurt – Italien hat sich gestern abermals am Anleihemarkt zu rekordtiefen Renditen frisches Kapital besorgen können. Am kurzen Ende der Kurve sackte der Satz auf ein historisches Tief. Über eine mangelnde Nachfrage konnten sich die Schuldenmanager des Landes nicht beschweren. Sie landeten beim avisierten Maximalvolumen.Zu einer Rendite von 0,11 % und damit auf Rekordtief bekamen die Anleger das dreijährige Papier der Italiener verkauft. Bei der Auktion im vorigen Monat war der Satz mit 0,25 % noch mehr als doppelt so hoch. Hierüber nahmen die Schuldenmanager gestern 2 Mrd. Euro auf. Auch bei einem siebenjährigen Bond ging die Rendite zurück. Wurde das Papier im vorigen Monat bei den Investoren noch zu 1,24 % platziert, rutschte der Satz gestern unter 1 %. Untergebracht wurde der Bond zum Satz von 0,98 %. Hierüber kamen weitere 2,5 Mrd. Euro in die Staatskasse des Landes.Des Weiteren gingen die Italiener mit Langläufern an den Start. Der 2039 fällige Bond ging zu einer Rendite von 2,64 % weg, der ein Jahr später fällige werdende Titel zu 2,71 %. Über diesen beiden Bonds zusammen wurde nochmals 1 Mrd. Euro aufgenommen. Insgesamt landete Italien somit bei 5,5 Mrd. Euro. Angekündigt war die Bandbreite von 4 bis 5,5 Mrd. Euro.Die Länder der Eurozonenperipherie profitieren nach wie vor von der Aussicht auf eine Ausweitung des Quantitative Easing seitens der Europäischen Zentralbank (EZB). Viele Marktakteure erwarten, dass das seit März dieses Jahres laufende Bondkaufprogramm ausgeweitet wird und der entsprechende Beschluss von der EZB bereits im kommenden Monat gefasst wird. Weitere EZB-Käufe würden die Anleiherenditen noch stärker drücken. EZB-Präsident Mario Draghi signalisierte gestern abermals seine entsprechende Bereitschaft zur Ausweitung. Vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments verwies er auf die unerwünscht niedrige Inflation. Der Bund-Future erhielt gestern durch die Äußerungen von Draghi allerdings keinen neuen Schub. Er war abends bei 156,37 % mit 4 Ticks leicht im Minus. Die zehnjährige Bundrendite war mit 0,61 % unverändert.Die HSH Nordbank ging an den Pfandbriefmarkt. Es war der erste Auftritt des Hauses nach dem Entscheid im EU-Beihilfeverfahren vor wenigen Wochen. Die HSH Nordbank wählte das mittlere Laufzeitensegment und offerierte den Anlegern einen fünfjährigen Hypothekenpfandbrief, für den vorab ein maximales Volumen von 500 Mill. Euro kommuniziert wurde.In die Vermarktung ging der Titel mit einer Spread-Vorgabe von “im Bereich von 5 Basispunkten (BP)”. Platziert wurde er zum Spread von 5 BP. Dieser Spread entspricht 39,2 BP über den Bundesobligationen. Der Kupon liegt bei 0,25 %. Die Häuser Commerzbank, Deutsche Bank, DZ Bank und Nord/LB waren zusammen mit der HSH Nordbank die Leads. “Der Pfandbrief ist ein stabiler Refinanzierungskanal für die HSH Nordbank und eine attraktive Anlagemöglichkeit für unsere Investoren. Wir haben heute erneut gezeigt, dass wir mit unserem Profil am Kapitalmarkt überzeugen können”, sagte Mark Bussmann, Leiter des Strategic Treasury der HSH Nordbank. Das Haus hat in diesem Jahr einen Schiffspfandbrief und einen Hypothekentitel über jeweils 500 Mill. Euro gebracht.