Risikoarme Werte gefragt
ku Frankfurt
Der wieder verschärfte Lockdown in Deutschland über Ostern und die Tatsache, dass in Frankreich neue Lockdown-Maßnahmen für rund ein Drittel der Bevölkerung gelten, haben am Dienstag die Anleger an den Aktienmärkten zu verstärkter Risikoaversion animiert. Aktien von Unternehmen, die sich als krisenfest erwiesen haben, waren gefragt, während konjunktursensible Werte gemieden wurden. Per saldo wirkte sich das auf den Dax allerdings kaum aus, er beendete den Handel mit 14662 Punkten in etwa auf Vortagesniveau. Der Euro Stoxx 50 verharrte bei 3833 Zählern.
Gefragt waren vor allem Aktien aus der Immobilienbranche. So verteuerten sich Vonovia um 2,5% auf 56,94 Euro. Das Unternehmen hat sich im bisherigen Verlauf der Pandemie als krisenfest erwiesen. Deutsche Wohnen verzeichneten einen Anstieg von 3% auf 41,36 Euro. Weniger im Blickpunkt der Anleger standen am Dienstag allerdings Aktien aus der Branche der Gewerbeimmobilien wie Alstria Office mit einem kleinen Plus von 0,1% auf 14,07 Euro und Aroundtown mit einem Plus von 0,3% auf 6,15 Euro. Zu den Gewinnern gehörten auch die Versorger. Eon verzeichneten einen Aufschlag von 2,9% auf 9,08 Euro und RWE von 2,5% auf 32,73 Euro.
Gemieden wurden hingegen die konjunkturabhängigen Automobilwerte, die zuletzt viel Interesse gefunden hatten. So verbilligten sich Volkswagen-Vorzüge um 4,7% auf 226,40 Euro, während Porsche-Vorzüge sogar um 7% auf 87,42 Euro nachgaben. Auf den Verkaufslisten standen auch Continental mit einem Minus von 2,3% auf 113,05 Euro und Daimler mit –2,1% auf 72,61 Euro.
Auch andere reisenahe Werte zeigten sich schwach. Tui büßten 6% auf 4,13 Euro ein und Lufthansa 4% auf 10,73 Euro. MTU Aero Engines kamen mit 193,80 Euro auf einen Verlust von 0,7%. Airbus gaben um 1,4% auf 95,70 Euro nach und Air France-KLM um 2,3% auf 4,93 Euro. Demgegenüber verzeichnete das MDax-Mitglied Nordex einen Kurssprung von 7,3% auf 24,50 Euro. Für das laufende Jahr beabsichtigt der Windanlagenbauer einen Umsatz von 4,7 bis 5,2 Mrd. Euro nach 4,65 Mrd. Euro im vergangenen Turnus. Die operative Umsatzrendite soll laut Management von zuletzt 2% auf 4 bis 5,5% steigen.
Hohes Umsatzwachstum
Fest zeigte sich auch der Bausoftwareanbieter Nemetschek. Der Kurs legte um 3,9% auf 56,80 Euro zu. Auf Basis des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) rechnet das Unternehmen für 2021 mit einer Gewinnmarge von 27 bis 29%, nach 28,9% im Vorjahr. Der Umsatz soll mindestens mit einem hohen einstelligen Prozentsatz wachsen.