DEVISEN

Rubel auf niedrigstem Stand seit 2016

Weißrussische Währung fällt auf Rekordtief - Euro gibt leicht nach

Rubel auf niedrigstem Stand seit 2016

ku Frankfurt – Die politischen Spannungen um Weißrussland finden ihren Niederschlag am Devisenmarkt. Der russische Rubel ist auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2016 gefallen, die weißrussische Währung sogar auf ein Allzeittief. Für 1 Euro mussten am Mittwoch in der Spitze 89,8050 Rubel bezahlt werden. Dies ist der niedrigste Stand seit Februar 2016. Zum Jahresanfang mussten lediglich 70 Rubel für 1 Euro bezahlt werden. Gegenüber dem Dollar sank der Rubel auf den niedrigsten Stand seit Anfang Mai. Der weißrussische Rubel gab um 1,4 % auf 2,65 Rubel je Dollar und auf 3,13 Rubel je Euro nach.Normalerweise reagiert der Rubel vor allem auf die Veränderung des Ölpreises, da die Öleinnahmen für Russland eine große Bedeutung haben. Der Streit mit den USA und der EU um Einfluss in Weißrussland und wegen des Falls Nawalny hat dagegen kaum Auswirkungen auf die russische Volkswirtschaft – zumal sich die Wirtschaft des Landes an die Vielzahl von Sanktionen bereits gewöhnt hat. Allerdings ließ sich auch bei anderen Währungen von Ländern, die in einen Konflikt mit den USA geraten sind, beobachten, dass diese umgehend stark unter Druck gerieten. Warten auf PowellVor der mit Spannung erwarteten Rede des amerikanischen Notenbankchefs Jerome Powell am heutigen Donnerstag auf dem internationalen Notenbankertreffen in Jackson Hole haben sich die Akteure am Devisenmarkt zurückgehalten. Der Euro geriet leicht um 0,2 % auf 1,1785 Dollar unter Druck. Das britische Pfund legte um 0,3 % auf 1,3186 Dollar zu. Der australische Dollar verzeichnete einen leichten Anstieg von 0,4 % auf 0,7222 US-Dollar. Der neuseeländische Dollar befestigte sich um 0,7 % auf 0,6594 US-Dollar.Die Akteure am Devisenmarkt erwarten von der Rede des Chairman der Fed möglicherweise neue Zielgrößen für die Geldpolitik der wichtigsten Notenbank der Welt, die sich künftig an einer durchschnittlichen Inflationsrate orientieren könnte. Dies würde bedeuten, dass die Fed eine kurzzeitige Überhitzung zulassen könnte, um längerfristig die Inflationsrate nach oben zu hieven.