Devisenmarkt

Rubel gerät in einen Abwärtsstrudel

Der russische Rubel ist am Montag kollabiert. Die Reserven des Landes sind eingefroren. Am Markt wird nun über Kapitalverkehrskontrollen spekuliert.

Rubel gerät in einen Abwärtsstrudel

wbr Frankfurt

Die russische Währung ist am Montag kollabiert. Der Rubel stürzte gegenüber dem Dollar um bis zu 25% ab. Am Mittag mussten für einen Dollar 110,77 Rubel gezahlt werden, nach 84 Rubel am Freitag. Die Liquidität dürfte aber extrem dünn gewesen sein, was den Wert von Kursdaten einschränkt. Am Abend notierte die Währung bei 104,54 Rubel pro Dollar.

Die russische Notenbank (CBR) reagierte auf die Finanzsanktionen, um den Kursverfall zu stoppen. Sie erhöhte die Zinsen um 10,5 Prozentpunkte auf 20%. Das Finanzministerium verpflichtete darüber hinaus Unternehmen, Teile ihrer Fremdwährungerlöse zu veräußern. Auch diese Maßnahme dürfte darauf abzielen, den Kurssturz des Rubel zu begrenzen, meinte die DZ Bank. Die CBR werde in den kommenden Tagen vermutlich weitere Schritte unternehmen, um den Abwärtssog des Rubel abzufedern.

Die EU-Sanktionen verhindern Transaktionen der Zentralbank. Damit ist der Einsatz der rund 643 Mrd. Dollar umfassenden Fremdwährungsreserven der Notenbank stark eingeschränkt. Um den Rubel zu stabilisieren, bleibt der Zentralbank nach Ansicht der Commerzbank „nur ein letztes, verzweifeltes Mittel: Kapitalverkehrskontrollen.“ Dabei gehe es der CBR um ausländische Investitionen in russische Wertpapiere. Deren Verkauf ist bis auf Weiteres Ausländern nicht mehr gestattet, so die Bank. Damit will die Zentralbank einen Ausverkauf an den Wertpapiermärkten und einen weiteren Rubel-Absturz verhindern.