Rüstungswerte legen zu
Aktien
Rüstungswerte legen zu
Dax mit Abschlägen – Übernahmeangebot beflügelt Aktie von Vitesco
tom Frankfurt
Für neue Unsicherheit an den Aktienmärkten haben am Montag die anhaltenden Kämpfe in Israel und dem Gazastreifen gesorgt. Der deutsche Leitindex ging mit einem Abschlag von 0,7% auf 15.128 Zähler aus dem Handel. Auch der Euro Stoxx 50 (−0,8% auf 4.113 Punkte) verzeichnete Verluste. Der MDax notierte 0,7% leichter bei 25.231 Zählern.
Das israelische Militär reagierte auf den Großangriff der Hamas vom Samstag mit der größten Mobilmachung in der Geschichte des Landes. Die Luftwaffe bombardierte weitere Ziele der Hamas im Gazastreifen. Die USA verlegten als Reaktion auf den Konflikt einen Flugzeugträger und weitere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer. Die Kämpfe sorgten umgehend für steigende Ölpreise. Da diese aber auch die Inflation wieder anfeuern könnten, reagierten auch die Anleger an den Aktienmärkten verunsichert.
Industrieproduktion sinkt
Auch die deutsche Industrieproduktion, die im August bereits den vierten Produktionsrückgang in Folge verzeichnete und die damit den Rückfall in eine Rezession in Deutschland wahrscheinlicher machte, schmeckte Aktionären nicht. Zumindest nährten die besser als erwartet ausgefallenen Auftragseingänge die Hoffnung auf ein Ende der Talsohle. Auch die Daten zum Investorenvertrauen aus der Eurozone fielen nicht so schwach wie erwartet aus.
Bei den Einzeltiteln profitierten die zuletzt wenig gefragten Rüstungswerte von den neuen Auseinandersetzungen im Nahen Osten. Rheinmetall führten mit einem Plus von 7,1% auf 250,50 Euro den Dax an. Hensoldt konnten im MDax sogar um 10,6% auf 27,66 Euro zulegen. Aus den Depots flogen dagegen die Papiere von Airlines. Wegen der Kämpfe in Israel fliegen zahlreiche Fluggesellschaften dortige Ziele vorerst nicht mehr an. Außerdem belastete die Unternehmen ein Anstieg der Treibstoffpreise, die ein großer Kostenfaktor sind. Titel der Lufthansa gaben um 4,3% auf 7,09 Euro nach.
Für deutliche Kursbewegungen sorgte auch ein Übernahmeangebot von Schaeffler an Vitesco. Der Autozulieferer, dessen Eigentümerfamilie über eine Holdingstruktur bereits knapp 50% an dem Antriebsspezialisten hält, bietet den übrigen Vitesco-Aktionären 91 Euro je Papier in bar. Schaeffler will zudem im Zusammenhang mit der angestrebten Transaktion seine Vorzugsaktien in Stammpapiere mit Stimmrecht umwandeln lassen. Daraufhin sprangen die Vitesco-Aktien an der MDax-Spitze um 21% auf 91,15 Euro und damit auf ein Rekordhoch. Dagegen gewannen Schaeffler im SDax nur 3,6% auf 5,65 Euro hinzu. Im SDax nahm zudem Krones den Platz des Softwareanbieters Suse ein.