Ruhiger Wochenstart an den Rentenmärkten

Fed-Mitglied mahnt zu Vorsicht bei Zinserhöhungen - Microsoft geht mit sieben Bonds an den Start

Ruhiger Wochenstart an den Rentenmärkten

kjo Frankfurt – Die europäischen Rentenmärkte haben einen ruhigen Start in die neue Handelswoche erlebt. Neue Konjunkturdaten zeigten aber keinen nachhaltigen Einfluss auf die Anleihen, obwohl sie aus Marktsicht tendenziell kursunterstützend ausfielen. Die deutsche Industrie hat im Juli weitgehend gelassen auf das Brexit-Votum der Briten reagiert. Die Geschäfte der Betriebe legten zwar zu, aber etwas langsamer als im Vormonat. Der Einkaufsmanagerindex von Markit sank im Juli um 0,7 Punkte auf 53,8 Zähler, liegt damit aber immer noch über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern.Das Barometer für die gesamte Eurozone sank ebenfalls, und zwar von 52,8 auf 52 Punkte. Deutliche Rückschläge gab es allerdings in Großbritannien. Dort fiel der Markit-Einkaufsmanagerindex von 52,4 auf 48,2 Punkte. Die britischen Staatsanleihen lagen leicht im Minus. Die zehnjährige Rendite der Gilts war abends bei 0,73 % nach 0,69 % am Freitag. Der Bund-Future mit September-Fälligkeit lag abends bei 167,50 % mit 31 Ticks leicht im Minus. Die zehnjährige Bundrendite stieg von – 0,12 % auf – 0,10 %.Unterdessen hat ein hochrangiger Vertreter der US-Notenbank Fed angesichts weltweiter Risiken zu Vorsicht bei weiteren Zinserhöhungen gemahnt. Negative Schocks für die US-Wirtschaft seien wahrscheinlicher als positive, sagte William Dudley, Chef der Fed von New York. Er sprach dabei unter anderem die Folgen des Ausscheidens Großbritanniens aus der Europäischen Union und den starken Dollar an. Zugleich sei es aber übereilt, eine Zinserhöhung in diesem Jahr auszuschließen, sagte er. Sollte die US-Wirtschaft kräftig anziehen und sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt weiter verbessern, könnte es sogar noch vor der Präsidentschaftswahl so weit sein. Im zweiten Quartal war die US-Wirtschaft mit 1,2 % aber nicht so stark gewachsen wie erwartet.Spanien geht am Donnerstag an den Anleiheprimärmarkt und kündigte dafür gestern die Volumina an. Zwischen 2,25 und 3,75 Mrd. Euro wollen die spanischen Schuldenmanager lockermachen. Zwischen 250 und 750 Mill. Euro sollen über einen bis 2019 laufenden Linker hereingeholt werden. 2 bis 3 Mrd. Euro sollen es über Bonds mit den Laufzeiten 2021 und 2029 sein. Ghana kündigt sich anGhana will in der kommenden Woche an den Bondmarkt. Dafür wurde ein Volumen von 1 Mrd. Dollar angekündigt. Als Grund für die Anleiheemissionen wurde die Refinanzierung des diesjährigen Budgets sowie Schuldenrückzahlungen im kommenden Jahr genannt.Eine größere Anleiheemission gab es von Microsoft. Der Softwareriese ging in den Dollar und bot den Anlegern insgesamt sieben Tranchen an. Microsoft wählte die Laufzeiten drei, fünf, sieben, zehn, 20, 30 und 40 Jahre. Die Preise und Volumina standen am Abend aber noch nicht fest. Das Orderbuch war am Abend mit mehr als 30 Mrd. Dollar gefüllt.