Die Dax-Konzerne haben mit ihren Quartalszahlen die Aktionäre überrascht: Positiv bewerteten die Anleger etwa die Aufspaltungspläne von Continental, Gewinnplus der Hannover Rück, Rüstungsaufträge bei Rheinmetall und Marktoptimismus bei Vonovia. Doch enttäuscht zeigte sich die Anlegerschar über eine schwächelnde Agrarchemie bei Bayer, Handelsflaute im Geschäft der Deutschen Post, Folgen der Postbank-Rückstellung der Deutschen Bank und ein Ausbleiben einer erhofften Prognoseerhöhung der RWE. Besonders hart traf es die Aktie von Sartorius, nachdem der Konzern Umsatz- und Ergebnisziele zurückgeschraubt hatte.

Doch unterm Strich überwiegen die Kursgewinne, die Dax-Konzerne am jeweils passenden Handelstag zur Zahlenvorlage eingefahren haben. Im Durchschnitt stiegen die Kurse um 0,3% – nicht viel, aber immerhin. Dieser Wert ergibt sich, wenn die Kursreaktion der Einzelwerte ins Verhältnis zur Dax-Entwicklung am jeweils gleichen Tag gesetzt wird. Außerdem berücksichtigt diese Rechnung auch die Größe der Dax-Titel.

Dabei prägt der Dax-Gewinner SAP die Statistik. Nicht nur fiel das Kursplus mit 7,15% üppig aus, sondern auch das Gewicht des Konzerns schlug sich in der Rechnung nieder. Ohne SAP fällt die Kursbilanz der Dax-Konzerne unterm Strich negativ aus. Zwar haben auch die Schwergewichte Siemens, Allianz, Airbus und Telekom allesamt positiv abgeschnitten, doch waren zugleich die Kursverluste zahlreicher Titel auffallend hoch.

Umgekehrt hat der Kursrutsch von Sartorius wenig bewirkt: Zwar beträgt das Minus satte 15,24%, doch im Dax hat der Wert kaum Gewicht. Insgesamt verzeichnen 19 Konzerne nach Vorlage der Quartalszahlen ein Kursplus, während 21 ein Minus hinnehmen müssen.