ku Frankfurt – Ein besser als erwartet ausgefallenes Quartal des deutschen Softwareriesen SAP hat den Aktienmarkt nur zeitweilig gestützt. Später drückten Sorgen wegen der Covid-19-Pandemie und ihren wirtschaftlichen Folgen den Markt. Der Dax schloss mit 12 499 Punkten fast auf Vortagsniveau. Der Euro Stoxx 50 gab um 0,7 % auf 3 264 Zähler nach.Kaum eine Rolle spielte, dass die deutschen Exporte im Mai um 29,7 % unter dem Niveau von vor einem Jahr lagen. Gegenüber Vormonat ergibt sich zwar ein Anstieg von 9 %. Allerdings hatten Ökonomen gemäß der Konsensschätzung im Schnitt mit einem Wachstum von fast 14 % gerechnet.SAP hat von April bis Juni ein unerwartet starkes Geschäftsquartal verzeichnet. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern legte im Vorjahresvergleich um 8 % aus 1,96 Mrd. Euro zu. Analysten hatten im Schnitt mit lediglich 1,8 Mrd. Euro gerechnet. Auch der Umsatzanstieg lag mit 2 % auf 6,74 Mrd. Euro über den Erwartungen. Profitiert hat SAP dabei erneut von dem Geschäft mit Cloud-Software. Die Aktie erreichte daraufhin mit 139,72 Euro ein Rekordhoch. Den Handel beendete sie mit einem Aufschlag von 4,6 % auf 134,68 Euro. Zu den Gewinnern am Aktienmarkt gehörten auch andere Technologiewerte. So befestigten sich Infineon um 2,4 % auf 21,66 Euro. Zahlen über ErwartungenFest zeigte sich auch der Kunststoffhersteller Covestro mit einem Kursgewinn von 1,5 % auf 34,83 Euro. Der Konzern hat im zweiten Quartal einen Verlust von 60 Mill. Euro erlitten, verglichen mit einem Vorjahresgewinn von 189 Mill. Euro. Der Umsatz brach um etwa ein Drittel auf 2,16 Mrd. Euro ein, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sogar um knapp 73 % auf 124 Mill. Euro. Anleger setzen allerdings offensichtlich darauf, dass es eine schnelle konjunkturelle Erholung geben wird, von der auch Covestro profitiert. Zudem lagen auch die Covestro-Zahlen leicht über den Erwartungen.In den Reihen der Nebenwerte zeigten sich Fielmann robust mit einem Kursanstieg von 3,8 % auf 63,80 Euro. Die Anleger nahmen dem Unternehmen nicht krumm, dass sich der Konzernumsatz im ersten Halbjahr auf 611 Mill. Euro vermindert hat, nach 758,2 Mill. Euro vor Jahresfrist. Der Vorsteuergewinn soll nur noch 35 Mill. Euro betragen, nach 127,6 Mill. Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres.Mit Stirnrunzeln nahmen die Anleger auf, dass es bei Airbus auch im Juni keinerlei neue Flugzeugbestellungen gab. Allerdings wurde auch nur eine Bestellung storniert. In Paris gab der Aktienkurs um 3,4 % auf 63,62 Euro nach.