ku Frankfurt – Der Rückgang der iranischen Ölproduktion sowie Sorgen wegen der Wirkung der US-Sanktionen gegen den Iran haben den Ölpreis am Dienstag zeitweise steigen lassen. Die weltweit wichtigste Benchmark-Sorte Brent Crude verteuerte sich um bis zu 3 % auf 73,93 Dollar je Barrel. Später ebnete sich der Preisanstieg wieder ein, Brent wurde am Abend in etwa auf Vortagsniveau von 72,67 Dollar gehandelt.Am Markt hieß es, dass Saudi-Arabien entgegen den der US-Regierung gegebenen Versprechungen offensichtlich keinen rückläufigen Ölpreis anstrebt. US-Präsident Donald Trump erhofft sich von dem entsprechenden Druck auf Saudi-Arabien und andere Opec-Produzenten Erleichterungen für die einheimische Wirtschaft, aber auch zusätzliche Belastungen auf der Erlösseite für den Iran, der voraussichtlich ab dem Beginn der Sanktionen am 4. November deutliche mengenmäßige Einbußen hinnehmen muss. “Wir denken nicht, dass Saudi-Arabien daran interessiert ist, den Brent-Ölpreis unter 70 Dollar je Barrel zu sehen”, sagte Bjarne Schieldrop, Rohstoffanalyst bei der schwedischen Großbank SEB, der Nachrichtenagentur Reuters.Allerdings ist derzeit noch nicht klar, wie sich das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage auf dem globalen Ölmarkt im Herbst entwickeln wird. So nimmt die Förderung außerhalb der Opec deutlich zu. Die Energy Information Administration (EIA) der US-Regierung geht davon aus, dass die Schieferölproduktion in den sieben wichtigsten Förderregionen der USA allein im September um 93 000 Barrel pro Tag (bpd) auf 7,52 Mill. bpd zulegen wird. Andererseits rechnen die Analysten der Opec damit, dass der Anstieg der weltweiten Ölnachfrage im kommenden Jahr auf 1,43 Mill. bpd zurückgeht, nach 1,64 Mill. bpd im laufenden Turnus.Der Preis für Rohrzucker hat sich am Dienstag von dem am Vortag markierten Dreijahrestief gelöst. Der Preis an der Intercontinental Exchange ICE stieg um 1,1 % auf 10,41 Cent je Pfund. Der Preisrückgang am Vortag war Händlern zufolge vor allem auf die Schwäche der brasilianischen Währung Real im Rahmen der Türkei-Krise zurückzuführen. Am Dienstag hieß es, es gebe Bedenken der Marktteilnehmer wegen schlechten Wetters in der wichtigsten brasilianischen Anbauregion.In Schanghai ist der Preis für Armierungsstahl (Rebar) am Dienstag mit 4 370 Yuan je Tonne auf den höchsten Stand seit mehr als sechs Jahren geklettert, was Händler auf die starke Nachfrage trotz eines rekordhohen Angebots zurückführen.