Saudi-Arabien und Argentinien vor Aufstieg
Reuters Frankfurt – Saudi-Arabien und Argentinien könnten den Sprung in die Liga der Schwellenländer schaffen. Der Indexanbieter MSCI entscheidet am heutigen Mittwoch über die Zusammensetzung des wichtigsten Schwellenländer-Aktienbarometers MSCI Emerging Markets. Sollte den Ländern der Sprung gelingen, könnte das starke Kapitalflüsse auslösen. Vor allem passive Investoren müssen bei einer Änderung der Zusammensetzung nachziehen. Aber auch aktiv gesteuerte Anlagen nutzen die Indizes als Orientierung. Die Schwellenländer-Indizes werden von Portfolios mit einem Volumen von rund 1,7 Bill. Dollar abgebildet. Saudi-Arabien hat vor zwei Jahren eine Initiative gestartet, um Wirtschaft und Gesellschaft zu modernisieren und ausländischen Investoren den Zugang zu erleichtern. Die Aussicht auf eine Aufnahme saudischer Werte in den MSCI-Schwellenländerindex hatte bereits vor einem Jahr für Euphorie gesorgt. Der Leitindex ist seitdem um rund 20 % gestiegen. Damit hätte das Land in dem Schwellenländer-Barometer eine Gewichtung von 2,3 % und läge gleichauf mit Malaysia und Thailand. Mit der Einführung von Kapitalkontrollen 2009 fiel Argentinien bei MSCI in Ungnade und bekam seinen Schwellenländer-Status aberkannt. Seit drei Jahren bemüht sich die Regierung aber mit marktfreundlichen Reformen um einen Wiederaufstieg. Argentinien hätte in dem Schwellenländer-Barometer eine Gewichtung von 0,6 %, vergleichbar mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar.