ANLEIHEN

Schuldenstreit drückt griechische Bonds ins Minus

GM bringt dreijährige Anleihe

Schuldenstreit drückt griechische Bonds ins Minus

kjo Frankfurt – Das griechische Schuldendrama hat die Akteure an den Bondmärkten auch am Dienstag beschäftigt. Allerdings fielen die Kursreaktionen nicht extrem aus. Die Anleihen gerieten zwar unter Druck, insbesondere im frühen Handel, im Tagesverlauf beruhigte sich die Situation dann aber wieder. Die Renditen der griechischen Staatsanleihen setzten sich damit auch wieder von den zuvor gesehenen Tageshochs ab. Verhärtete FrontenBei den Verhandlungen über eine Lösung des griechischen Schuldenstreits hatten sich am Montag die Fronten verhärtet. Die Athener Regierung wurde aufgefordert, bis Freitag eine Verlängerung des laufenden Hilfsprogramms zu beantragen. Es ist mit Sparauflagen verbunden, welche die neue griechische Regierung strikt ablehnt. Das Links-rechts-Bündnis unter Ministerpräsident Alexis Tsipras macht das bisherige Programm der Euro-Partner und des Internationalen Währungsfonds für die Misere in Griechenland verantwortlich. Zugleich pocht Tsipras auf weitere Kredithilfen – allerdings mit weniger Auflagen.Am Markt gingen die Auffassungen, ob es noch zu einer Lösung kommt, weit auseinander. Mancher Marktakteur setzt darauf, dass in letzter Minute dann doch noch ein Kompromiss erzielt wird. Andere Marktteilnehmer werden zunehmend skeptischer. Dazu gehören auch die Volkswirte der Commerzbank, die die Wahrscheinlichkeit eines Ausscheidens Griechenlands (Grexit) aus der Eurozone von 25 % auf nunmehr 50 % anhoben. Die Rendite der griechischen Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit stieg von 9,66 % wieder über die Marke von 10 %. Das Tageshoch wurde mit 10,44 % gesehen. Bis abends fiel sie dann aber wieder auf 10,26 % zurück. Auch am kurzen Ende der griechischen Kurve stiegen die Renditen an, und zwar von 17,25 % bis auf 19,95 %. Abends lag der Satz dann bei 18,54 %. Im frühen Geschäft war auch eine leichte Flucht in sichere Bundesanleihen zu beobachten. Der Bund-Future mit März-Fälligkeit kletterte bis auf 159,36 % und näherte sich damit seinem Rekordhoch von 159,54 %, das er Ende Januar markiert hatte. Später kam es zur Kurswende. Gewinnmitnahmen und der gestiegene ZEW-Index, der im Februar um 4,6 auf 53,0 Zähler kletterte und damit den höchsten Stand seit einem Jahr erreichte, wurden dafür verantwortlich gemacht. Abends war der Bund-Future bei 158,62 % mit 31 Ticks im Minus. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg von 0,35 % auf 0,37 %.Am Primärmarkt der Corporates trat GM Financial auf. Im Angebot hatte der Emittent einen dreijährigen Bond. Erste preisliche Überlegungen gingen in die Richtung eines Spread von 75 bis 80 Basispunkten (BP). Ausgerufen wurde später die Spread-Vorgabe von “im Bereich von 70 BP”. Die Anleger bekamen den Bond zum Spread von 68 BP. Der Kupon liegt bei 0,85 %. Die Orderbücher sollen zum Schluss mehr als 1,4 Mrd. Euro schwer gewesen sein. Der Bond kam im Volumen von 650 Mill. Euro.