Schuldscheine

Schuldscheinmarkt im Rückwärtsgang

Der Schuldscheinmarkt in Deutschland hat im ersten Quartal den Rückwärtsgang eingelegt. Die Emission von Unternehmensschuldscheinen ging im ersten Quartal 2021 um 16% auf ein Volumen von 3,61 Mrd. Euro zurück gegenüber einem Volumen im ersten...

Schuldscheinmarkt im Rückwärtsgang

kjo Frankfurt

Der Schuldscheinmarkt in Deutschland hat im ersten Quartal den Rückwärtsgang eingelegt. Die Emission von Unternehmensschuldscheinen ging im ersten Quartal 2021 um 16% auf ein Volumen von 3,61 Mrd. Euro zurück gegenüber einem Volumen im ersten Quartal des Vorjahres von 4,32 Mrd. Euro. Insgesamt wurden 22 Deals im ersten Quartal des neuen Jahres abgeschlossen im Vergleich zu 34 Deals im ersten Vierteljahr 2020. Das berichtet Refinitiv.

Der österreichische Sektor für Papier & Verpackung war im ersten Quartal 2021 nach Branchen führend, wobei der größte Deal mit einem Schuldschein über 1 Mrd. Euro im Februar vom österreichischen Unternehmen Mayr-Melnhof Karton getätigt wurde. Der zweitgrößte Schuldschein kam von der Lufthansa, die im März einen Schuldschein im Wert von 350 Mill. Euro begab. Teamviewer aus der Branche der Unternehmensdienstleistungen steht an dritter Stelle der größten Transaktionen, heißt es bei Refinitiv weiter.

Im ersten Quartal 2021 belegte die Unicredit mit rund 19,2% Marktanteil am Schuldscheinmarkt den Spitzenplatz in der Rangliste der entsprechenden Konsorten. Mit elf abgeschlossenen Deals belegt die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) den zweiten Platz unter den Book­runnern. Darunter befindet sich der zweitgrößte Deal des ersten Quartals 2021 mit der Bank of China, BayernLB, Commerzbank, DZBank, ICBC, LBBW, Helaba und Unicredit. Die Helaba belegte mit zehn Deals, darunter der zweitgrößte Deal des ersten Quartals, den dritten Platz der Rangliste.

Minus von 38 Prozent

Die Volumina der emittierten Schuldscheine zeigten in den ersten drei Monaten eine rückläufige Entwicklung. Die von mittelständischen Unternehmen emittierten Schuldscheine gingen im ersten Quartal 2021 um 38% auf 0,68 Mrd. Euro zurück im Vergleich zu 1,09 Mrd. Euro aus dem ersten Quartal 2020, berichtet Refinitiv weiter. Größter Mittelstandsschuldschein des ersten Quartals 2021 war der 300 Mill. Euro schwere Schuldschein von Teamvie­wer im März. Die zweitgrößte Transaktion war der Deal im Umfang von 99,88 Mill. Euro der TAG Immobilien, der ebenfalls im März stattfand.

Mit 146,49 Mill. Euro anteiligem Volumen sicherte sich die BNP Paribas die Spitzenposition in der Mittelstandsschuldscheinrangliste im ersten Quartal 2021. Auf der Liste der Bookrunner belegte die LBBW mit 129,96 Mill. Euro den zweiten Platz, und die Helaba kommt mit 121,63 Mill. Euro auf den dritten Platz, heißt es in den Statistiken von Refinitiv weiter. Schuldscheine gelten gerade bei mittelständischen Firmen als attraktives Instrument der Unternehmensfinanzierung. Sie setzen es wegen der Flexibilität in der Aus­gestaltung des Papiers gerne ein. Experten gehen davon aus, dass das Instrument in den kommenden Jahren weiterhin sehr gerne genutzt werden wird und das Marktsegment deshalb vor einem weiteren Wachstumsschub stehen wird. Der Schuldscheinmarkt wird von deutschen Unternehmen emissionsseitig dominiert.