Schwache deutsche Daten belasten Euro
ck Frankfurt – Überraschend schwache deutsche Industrieproduktionsdaten haben am Dienstag erneut die Sorgen über das Wachstum im Euroraum geschürt und den Euro belasten. Nach einem Hoch von 1,1485 sank die Währung bis auf 1,1422 und lag zuletzt mit einem Minus von 0,3 % bei 1,1440 Dollar. Die deutsche Industrieproduktion ist von Oktober auf November um 1,9 % gesunken, während der Markt von einem Minus von lediglich 0,1 % ausgegangen war. Zudem wurde die Monatsrate vom Oktober von -0,5 % auf -0,8 % nach unten revidiert. Brexit-Risiko drückt PfundNachdem es zunächst auf 1,2778 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit einer Woche gestiegen war, fiel auch das britische Pfund zurück. Zuletzt lag es mit einem Minus von 0,5 % bei 1,2711 Dollar. Auf dem Pfund lastete die Unsicherheit über den Brexit bzw. der drohende ungeregelte Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Am 15. Januar wird das britische Parlament über die von Premierministerin Theresa May ausgehandelte, sehr umstrittene Austrittsvereinbarung mit der EU abstimmen. Es ist wahrscheinlich, dass die Vereinbarung keine Mehrheit erhalten wird. Es ist derzeit völlig unklar, was dann geschehen wird und ob sich May dann überhaupt im Amt halten kann.Unter anderem aufgrund der Schwäche von Euro und Pfund legte der Dollar-Index, der den Wert des Greenback zu sechs anderen Industrieländerwährungen abbildet, zu und lag am Abend mit einem Plus von 0,3 % bei 95,93 Zählern. Fester war allerdings die brasilianische Währung. Sie stieg bis auf 3,705 und lag zuletzt mit einem Plus von 0,5 % bei 3,72 Real pro Dollar. Gestützt wurde der Real von den mit dem neuen Präsidenten Jair Bolsonaro verbundenen Hoffnungen auf Reformen. Gestern erklärte der Infrastrukturminister Tarcisio Freitas, dass die Regierung rund 100 Staatsunternehmen privatisieren bzw. verkaufen will. Zudem sollen Privatunternehmen für den Bau und den Betrieb von Mautstraßen lizenziert werden.