Schwache Industrie lässt Dax kalt
dm Frankfurt – Die Aussicht auf nächste Woche stattfindende neue Gespräche mit hochrangigen Vertretern im Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie Zinssenkungsfantasien haben die Aktienmärkte zur Wochenmitte gestützt. Der von stärker exportorientierten Unternehmen dominierte Blue-Chip-Index Dax stieg um 0,3 % auf 12 522,9 Punkte, während die Benchmark der Eurozone, der Euro Stoxx 50, unverändert bei 3 532,90 Zählern schloss.Die Frühindikatoren für die Eurozone sehen nicht erfreulich aus: Im Juli ist der von IHS Markit berechnete Einkaufsmanagerindex für die Industrie um 1,9 auf 43,1 Punkte gesunken. Ökonomen hatten eigentlich eine leichte Erholung erwartet. Ein Wert unter 50 Punkten signalisiert eine schrumpfende Wirtschaftsaktivität, ein Wert über 50 Punkten eine konjunkturelle Expansion. Die Exportaufträge sind so stark wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr eingebrochen. Der Gesamtindex für die Eurozone sank stärker als erwartet um 1,2 Punkte auf 51,4 Punkte. Auch die US-Industrie schwächelt: Im Juli sank der IHS-Markit-Einkaufsmanagerindex um 0,6 Punkte auf 50 und damit auf den niedrigsten Stand seit August 2009 (Prognose: 51).Am Rentenmarkt führten die schwachen Konjunkturdaten zu fallenden Renditen. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit -0,38 % und damit nahe ihrem am 4. Juli erreichten Rekordtief (-0,409 %). Kurzzeitig fiel erstmals die Rendite für zehnjährige griechische Staatspapiere unter die Marke von 2 %. Schweden erklärte zudem, einen Green Bond auflegen zu wollen, und reiht sich in die steigende Zahl der Staaten ein, die solche Bonds begeben. Am Ölmarkt zogen die Notierungen zunächst an, gaben dann aber wieder nach. Am Markt wurde auf die Spannungen in der Golfregion sowie auf den größer als erwartet ausgefallenen Lagerabbau in den USA verwiesen. Ein Fass der Sorte Brent Crude kostete zuletzt 63,82 Dollar (-0,1 %). – Berichte Seiten 5 und 14