Schwache US-Daten beenden Dollar-Rally
sts Frankfurt – Schwache US-Konjunkturdaten haben Zinsspekulationen gedämpft und die Rally des Dollar zunächst einmal beendet. Der Euro stieg daraufhin am Donnerstag bis auf 1,1216 Dollar und war im späten europäischen Handel mit 1,1183 Dollar noch 0,3 % teurer.Zu Wochenbeginn hatten noch Äußerungen führender US-Notenbanker Zinsspekulationen angeheizt und den Dollar steigen lassen. Der Euro fiel am Mittwoch zunächst auf ein Zweimonatstief von 1,1116 Dollar. Doch im Verlauf drehte die Stimmung wieder, da die US-Konjunktur nicht mit den hohen Erwartungen der auf Zinssteigerungen eingestimmten Marktteilnehmer mithalten konnte. So stieg der Auftragseingang für langlebige Güter im April zwar deutlich stärker als erwartet. Betrachtet man die Kapitalgüter ohne Rüstungs- und Luftfahrtbranche, so ging es mit den Auftragseingängen abwärts. Nachdem dies der dritte Rückgang in Folge war, zeichnet sich Volkswirten zufolge eine Schwäche bei den Investitionen ab. “Der Anstieg bei den Auftragseingängen für langlebige Güter fiel zwar überraschend deutlich aus, angesichts der enttäuschend schwachen Entwicklung bei den Aufträgen für Kapitalgütern bleibt aber das ungute Gefühl, dass der Investitionsbereich in den USA nicht richtig auf die Beine kommt”, kommentiert Bernd Krampen, Volkswirt bei der Nord/LB. “Das Bild der ökonomischen Situation der USA scheint damit zweigeteilt zu bleiben: Konsum und Bau im Aufwind, Investitionen in der Flaute. Für die US-Geldpolitik werden diese Zahlen aber keine ganz so große Bedeutung haben.”Unterdessen wächst am Devisenmarkt wieder die Nervosität vor dem britischen EU-Referendum, auch wenn zuletzt das proeuropäische Lager einen leichten Vorsprung erzielte. Bloomberg-Daten zufolge erreichte die Einmonatsvolatilität des Pfund-Dollar-Kurses gestern das höchste Niveau seit 2010. Der Euro stieg um 0,4 % auf 0,7619 Pence.