EUROPÄISCHE AKTIEN

Schwache US-Daten setzen Europas Börsen zu

Zunehmende Konjunktursorgen - Anleger sichern Gewinne ab - Autoaktien unter den Tagesverlierern

Schwache US-Daten setzen Europas Börsen zu

kra Frankfurt – Enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA haben Europas Aktienmärkte tief ins Minus gedrückt. Dabei fiel der unerwartete Rückgang des Einkaufsmanagerindex für die Industrie besonders stark ins Gewicht, der damit unter der Expansionsschwelle von 50 Zählern verharrte. Nach Einschätzung der Helaba wachsen nun die Befürchtungen, dass die US-Industrie im laufenden Quartal keine Erholung zeigen wird. Zudem sei der Rückgang der Beschäftigungskomponente ein Warnsignal für den monatlichen Arbeitsmarktbericht, der am Freitag zur Veröffentlichung ansteht.Der Dax rutschte am Nachmittag in Reaktion auf die Neuigkeiten bis auf das Tagestief von 6 920 Zählern ab. Zum Schluss notierte er dann 1,2 % im Minus bei 6 933 Zählern. Der Euro Stoxx 50 gab um 1,1 % auf 2 437 Punkte nach.Bis zum Nachmittag blieb das Umsatzvolumen an den Börsen einmal mehr sehr mau, weil Anleger mit Blick auf die geldpolitische Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag jedes zusätzliche Risiko scheuen. Die Anlagestrategen der japanischen Nomura zählen zu der Gruppe der Beobachter, die nicht davon ausgehen, dass die Notenbank nun schon detaillierte Pläne für die erwarteten Anleihekäufe zur Entspannung der Schuldenkrise vorlegen wird. Sie sehen darin insbesondere das Risiko, dass Bankaktien, die zuletzt in der Hoffnung auf neue Stimuli deutlich zugelegt hatten, zu einer erneuten Korrektur ansetzen.Ohne Hilfen der EZB, so heißt es bei der Deutschen Bank, dürften sich insbesondere in den Peripherieländern die Gewinnperspektiven für die Unternehmen weiter eintrüben. Das Argument, dass Europas Börsen historisch günstig bewertet seien, sei daher wenig stichhaltig.Die Sorge über eine globale Eintrübung der Konjunktur setzte vor allem den Autoaktien zu. In Europa läuft das Geschäft zurzeit wenig rund, und viele Beobachter fürchten einen Nachfrageeinbruch in China, sollte die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft ins Straucheln kommen. BMW verloren 3,1 % auf 55,39 Euro, Daimler büßten 2,2 % auf 37,77 Euro ein. Für eine Vorzugsaktie von Volkswagen wurden zum Schluss 133,50 Euro bezahlt, 2,9 % weniger als am Vortag. Die Citigroup strich den Titel von ihrer Liste mit den besonders empfehlenswerten Titeln. Selbst die Tatsache, dass VW in den Vereinigten Staaten den höchsten August-Absatz seit 40 Jahren schaffte, wusste Anleger nicht zu beruhigen.Merck sackten trotz der Veröffentlichung eines Sparprogramms um 1,2 % auf 90,78 Euro ab. Investoren sahen darin nichts Überraschendes. Bei der Lufthansa trug der Streik der Flugbegleiter, der zu mehr als 300 Flugausfällen führte, zum Minus von 1,3 % auf 9,67 Euro bei. Verkauft wurden zudem Metro (- 1,7 % auf 23,56 Euro) und MAN (- 3,1 % auf 70,76 Euro). Indexanalysten gehen fest davon aus, dass die Börse am Mittwoch entscheiden wird, dass beide Titel zum 24. September aus dem Dax ausscheiden müssen.Gefragt waren Ahold (+ 2,5 % auf 10,09 Euro), weil Anleger auf den Verkauf der Beteiligung an der schwedischen ICA hofften. Vestas (+ 9,4 % auf 48,40 dkr) profitierten davon, dass sich in Japan milliardenschwere Investitionen in Offshore-Windparks andeuten.