Märkte am Mittag

Dax bleibt unter 16.000 Punkte

Am Aktienmarkt geht es abwärts. Der Dax bleibt unter der Marke von 16.000 Punkten. Im Blick der Anleger ist die Geldpolitik der Notenbanken.

Dax bleibt unter 16.000 Punkte

Zur Mittagszeit lieg der Dax im Minus, und zwar bei 15.926 Zählern mit einem Abschlag von 0,6%. Genauso sieht es auf der europäischen Bühne aus. Der Euro Stoxx 50 Index verliert 1% auf einen Mittagsstand von 4.279 Zählern. Das Rätselraten um den weiteren Zinspfad in den USA macht die Dax-Anleger laut Marktakteuren mürbe. Der deutsche Leitindex rutschte am Donnerstag unter die wichtige Marke von 16.000 Punkten. Er fiel in der Spitze um 1,3% auf 15.810 Zähler.  “Das Unterschreiten der 16.000 hat das Potenzial, die Stimmung auf dem Parkett nachhaltig negativ zu beeinflussen”, prognostizierte Thomas Altmann von QC Partners. Vergangenen Freitag hatte der Dax mit 16.427,42 Punkten noch ein Rekordhoch markiert.

Signale von US-Notenbankchef Jerome Powell für weitere Zinserhöhungen sind den Anlegern zuletzt auf die Stimmung geschlagen. Er hatte am Mittwoch bei seiner Anhörung im US-Kongress eine weitere Straffung der Geldpolitik angedeutet. Investoren erwarten nach der jüngsten Beibehaltung der Spanne von 5 bis 5,25% eine Zinserhöhung im Juli. Ob darüber hinaus, noch weitere Schritte zu erwarten sind, gilt am Finanzmarkt als unsicher. “Powell ließ sich (…) nicht in die Karten blicken”, urteilte Jochen Stanzl von CMC Markets. “Die Fed wolle abwarten und halte sich die Möglichkeit weiterer Leitzinsanhebungen offen. “Viele Anleger hatten dagegen ein klares Signal in Richtung Ende erhofft  Im Tagesverlauf wird Notenbank-Chef Powell den US-Senatoren im Banken-Ausschuss im Kapitol Rede und Antwort stehen.

Der Euro kletterte im Vorfeld um bis zu 0,2% auf 1,1003 Dollar, den höchsten Stand seit Mitte Mai. Der Dollar-Index fiel mit 101,958 Zählern auf ein frisches Sechswochentief.  Um das Thema Zinserhöhungen ging es am Donnerstag auch bei den Sitzungen der Schweizer (SNB) und  norwegischen Zentralbank. Die SNB setzte im Kampf gegen die hohe Inflation den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 1,75 Prozent. Der Schweizer Notenbankchef Thomas Jordan geht von einer weiteren Zinsanhebung zur Eindämmung der Teuerung aus. “Es ist sehr wahrscheinlich, dass eine straffere Geldpolitik notwendig ist, um die Inflation nachhaltig unter zwei Prozent zu bringen”, sagte Jordan am Donnerstag. “Aber wir können uns auch einen sanfteren Ansatz leisten, angesichts der Situation, in der wir uns befinden.” Norwegens Notenbank schraubte den geldpolitischen Schlüsselsatz überraschend deutlich um einen halben Punkt auf 3,75 Prozent nach oben. Die Zinsentscheidungen der Bank of England und der Türkei werden gegen Mittag erwartet.

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