ROHSTOFFE

Schwacher Strommarkt in China drückt Ölpreis

Opec erwartet steigende Nachfrage nach ihrem Rohöl - Konjunktursorgen setzen Kupfer zu

Schwacher Strommarkt in China drückt Ölpreis

ku Frankfurt – Schwache Konjunkturdaten aus China haben am Montag für einen rückläufigen Ölpreis gesorgt. Die führende Nordseesorte Brent Crude verbilligte sich um 2,1 % auf 48,04 Dollar je Barrel (159 Liter). Vor wenigen Tagen hatte sich die Notierung noch angeschickt, die Marke von 50 Dollar zu überwinden. Dieser Ausbruchversuch ist nun gescheitert.Aus dem Reich der Mitte gab es eine Reihe von Makrodaten, die enttäuscht haben. So ist der Stromverbrauch, der von vielen Anlegern als Hinweis auf die wirkliche Entwicklung des chinesischen Wirtschaftswachstums stark beachtet wird, im August nur um 1 % gegenüber Vorjahr gestiegen. Dies könnte darauf hindeuten, hieß es am Markt, dass der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts in China in Wirklichkeit deutlich unter den offiziell erwarteten 7 % liegt. Zudem ist der Anstieg der Investitionen in Anlagen – ein wichtiger Treiber des Wirtschaftswachstums – in den ersten acht Monaten des Jahres auf 10,9 % gesunken. Ferner ist der Output der Fabriken in China im Vorjahresvergleich nur um 6,1 % gestiegen. Ökonomen hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 6,4 % gerechnet. Prognose angepasstKaum Eindruck auf die Marktteilnehmer hat indes gemacht, dass das Förderkartell Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) laut seinem jüngsten Monatsbericht erwartet, dass die globale Nachfrage nach Opec-Öl im kommenden Jahr auf 30,3 Mill. Barrel pro Tag (bpd) steigen soll. Gegenüber dem Verbrauch von Opec-Öl im vergangenen Monat wäre das ein Plus von 190 000 bpd. Zudem gehen die Ökonomen der Opec davon aus, dass die Ölproduktion außerhalb des Kartells im kommenden Jahr nur um 160 000 bpd steigen wird. Bislang hatten sie das Wachstum um 110 000 bpd höher angesetzt. Zum Vergleich: Für 2015 rechnet die Opec mit einem Anstieg des Nicht-Opec-Angebots um 880 000 bpd. Damit würde sich die Ausweitung der Ölförderung 2016 deutlich verlangsamen. GewinnmitnahmenAuf die Konjunkturdaten aus China hat auch der Kupferpreis reagiert, der zuletzt deutlich zugelegt hatte. Nun gab es Gewinnmitnahmen. In London fiel die Notierung um 1,3 % auf 5 319 Dollar je Tonne. Der Kupferpreis spiegelt die wieder erwachten Sorgen hinsichtlich des Wirtschaftswachstums in China wider, die zuletzt wegen der Aussicht auf konjunkturstützende Programme der Regierung in Peking und wegen avisierter Minenschließungen in den Hintergrund gerückt waren. Der Kupferpreis hält sich aber noch deutlich oberhalb des Sechs-Jahres-Tiefs vom August von 4 855 Dollar.