Schweizer Franken gerät unter Abgabedruck
sts Frankfurt – Der Schweizer Franken hat seit seiner Freigabe im Januar wohl nicht mehr so eine Kursbewegung zum Euro gesehen wie am Mittwoch. In kürzester Zeit gewann der Euro zur Mittagszeit deutlich an Wert und wurde am Abend 1,2 % höher bei 1,0369 Franken gehandelt. Zugleich wertete der Dollar um 1,2 % auf 96,67 Rappen auf. Der Euro notierte kaum verändert bei rund 1,07 Dollar.Am Markt wurde über eine mögliche Intervention der Schweizer Nationalbank (SNB) spekuliert. Zudem gab es Gerüchte, dass die Pensionskasse der Notenbank eine negative Anlagerendite erziele. Dies habe Spekulationen ausgelöst, auch andere Schweizer Pensionskassen können vor dem gleichen Problem stehen. “Dann wären realistischerweise Kapitalabflüsse aus der Schweiz zu erwarten, und das wäre eindeutig negativ für den Franken”, sagte ein Händler.Die SNB versuche, die Attraktivität des Franken zu reduzieren, zitierte die Nachrichtenagentur Bloomberg Peter Rosenstreich, Leiter Marktstrategie bei Swissquote. Diese Schritte würden gleichwohl die Franken-Stärke nicht umkehren, zeigte sich Rosenstreich überzeugt. Laut DZ Bank war die jüngste Franken-Stärke eine Reaktion auf die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). “Je näher die Parität in Euro/Franken rückt, desto größer dürfte der Druck in den heiligen Hallen der Notenbank werden, erneut expansiv zu agieren”, so Analyst Sören Hettler. “Devisenmarktinterventionen stellen dabei ebenso eine Option dar wie eine weitere zinspolitische Expansion.”Unterdessen blieb das Pfund auf Erholungskurs und verteuerte sich um 0,7 % auf 1,5023 Dollar. Die Rendite britischer Staatsanleihen (Gilts) mit zehn Jahren Laufzeit war um 14 Basispunkte auf 1,71 % gestiegen, so dass sich die Zinsdifferenz zum Dollar verringerte. Auslöser hierfür war das jüngste Sitzungsprotokoll der Bank of England. Ihm zufolge waren sich alle Teilnehmer einig, dass ihr nächster Schritt eine Zinserhöhung und keine Senkung sein wird.