September-Zinsschritt "möglich"
dm Frankfurt – Eine Fülle an Daten und Nachrichten hat am Dienstag die Märkte in Atem gehalten. In Frankfurt entfernte sich der Dax aber wieder von der Marke von 11 000 Zählern und ging mit einem Minus von 0,6 % bei 10 677 Zählern aus dem Handel. Größter Gewinner waren die Titel des Industriegasekonzerns Linde, die vor dem Hintergrund einer möglichen Fusion mit US-Wettbewerber Praxair um 11,1 % auf 154,80 Euro zulegten.Der Anstieg des ZEW-Index habe im frühen Handel für Unterstützung gesorgt, hieß es im Markt. Die Konjunkturerwartungen, die das Mannheimer Institut monatlich unter Analysten und institutionellen Investoren ermittelt, stiegen nach einem Einbruch im Gefolge des Brexit-Votums im August um 7,3 Punkte auf 0,5 Punkte, verfehlten damit aber die Erwartungen. Belastend auf den Aktienmarkt wirkte sich der starke Euro aus. Er stieg im Tagesverlauf bis auf 1,1322 Dollar, geriet aber nach Aussagen des Präsidenten der New York Fed unter Druck und notierte im späten Handel auf 1,1270 Dollar noch 0,8 % höher. William Dudley hatte einem TV-Sender erklärt, eine Zinserhöhung im September sei “möglich”, zudem sei die Rendite der zehnjährigen Treasuries in Anbetracht des Umfelds “ziemlich niedrig”. Am Dienstag rentierten die zehnjährigen US-Papiere mit 1,58 % nach 1,55 % am Vortag. Die US-Notenbanker treffen sich am 20. und 21. September zu ihrer nächsten geldpolitischen Sitzung. Dudley ist Stellvertreter von Fed-Chefin Janet Yellen im Offenmarktausschuss der US-Notenbank. Laut Bloomberg signalisiert der Terminmarkt derzeit eine Wahrscheinlichkeit von 22 % für einen September-Zinsschritt.Im Fokus stand auch die nächste Bond-Aufkaufrunde der Bank of England. Gestern gingen die Notenbanker an das lange Marktende mit Gilt-Laufzeiten von 2032 bis 2068. Anders als beim ersten Mal bekamen sie genügend Material angeboten.—– Berichte Seiten 4, 7, 13 und 14