Serbien interveniert gegen Dinar-Aufwertung
sts Frankfurt – Während die Hauptwährungen mit geringen Bewegungen in die neue Woche gestartet sind, rückten mit dem serbischen Dinar und dem sambischen Kwacha zwei sonst wenig beachtete Valuten in den Blickpunkt: Während der Dinar von der Notenbank mittels Interventionen geschwächt wurde, litt der Kwacha unter der Herabstufung des kupferreichen Landes.Die Notenbank in Belgrad kaufte Marktteilnehmern zufolge Euro, um die Aufwertung ihrer Landeswährung zu bremsen. Dies verteuerte die Gemeinschaftswährung auf bis zu 119,90 Dinar, nachdem sie zuvor auf ein Fünf-Monats-Tief von 119,41 Dinar gefallen war. Offenbar wolle die Zentralbank den Kurs bei 120 Dinar stabilisieren, sagte ein Devisenhändler. Ein Kurs darunter wäre schädlich für die serbische Exportwirtschaft, hieß es am Markt. Unterdessen löste eine schlechtere Bonitätsnote eine Kapitalflucht aus Sambia aus, die den Kwacha auf ein Rekordtief zum Dollar fallen ließ. Mit 11,73 Kwacha musste so viel wie noch nie zuvor für einen Dollar bezahlt werden. Die Ratingagentur Moody’s hatte Sambia am Freitagabend auf “B2” von “B1” heruntergestuft. Wegen des anhaltenden Preisverfalls wichtiger Exportgüter wie Kupfer sei eine Verbesserung der Haushaltslage und der Verschuldung nicht in Sicht, begründeten die Experten ihre Einschätzung. Der Etat des Landes wird 2015 voraussichtlich einen Fehlbetrag von umgerechnet 1,5 Mrd. Euro ausweisen, mehr als doppelt so viel wie ursprünglich erwartet. Sambia leidet wie andere Förderländer unter dem Einbruch der Rohstoffpreise. Dies gilt im Fall des afrikanischen Landes insbesondere für Kupfer, dessen Preis sich in den vergangenen Jahren beinahe halbiert hat.Die sambische Regierung rief Anleger dazu auf, die Herabstufung zu ignorieren, da dieser Schritt mit ihr im Vorfeld nicht diskutiert worden sei. Solange die Notenbank nicht eingreife, werde die Talfahrt des Kwacha jedoch weitergehen, sagte Irmgard Erasmus, auf Sambia spezialisierte Analystin des Research-Hauses NKC African Economics, der Nachrichtenagentur Reuters. Ohne eine Straffung der Geldpolitik müsse mit einer Verstärkung der Panikverkäufe gerechnet werden. Die Rendite der sambischen Eurobonds mit Laufzeiten bis 2022, 2024 und 2027 lag jeweils über 10 %.Der Euro-Dollar-Kurs bewegte sich kaum, im späten europäischen Handel notierte die Gemeinschaftswährung kaum verändert mit 1,1199 Dollar. Stützend für den Dollar wirkten Händlern zufolge Aussagen von Fed-Führungsmitglied William Dudley, die US-Notenbank werde wahrscheinlich noch 2015 die Zinsen erhöhen. Der Chef der Notenbank von New York sagte, die geldpolitische Straffung komme wohl im weiteren Verlauf des Jahres. Zuletzt hatte auch Fed-Chefin Janet Yellen entsprechende Signale gegeben.