Sichere Bundesanleihen bleiben gefragt
kjo Frankfurt – Die Stimmung für Anleihen aus der Eurozonen-Peripherie ist derzeit ausgesprochen gut. Das war bei den Auktionen, die seit dem Jahresanfang bislang stattfanden, klar abzulesen. Die Renditen sanken, die eingesammelten Volumina übertrafen die angekündigten Obergrenzen und Italien schaffte es sogar, wieder in die längeren Laufzeiten zu gehen. Der Erfolg einer neuen 15-jährigen Staatsanleihe hat die italienischen Schuldenmanager offenbar ermuntert, die Laufzeitenkurve noch ein Stückchen weiter heraufzuwandern. In Italien wird nun erwogen, sogar eine neue 30-jährige Anleihe zu emittieren. Konkretisieren wollte Maria Cannata, die Chefin des italienischen Treasury, die derzeitigen Pläne aber noch nicht. Eine neue 30-Jahres-Anleihe würde kommen, wenn der Zeitpunkt an den Märkten dafür richtig sei, hieß es. Letztmals hatte Italien 30-jährige Benchmarks im September 2009 emittiert.Aus der guten Stimmung im Hinblick auf die Peripherieanleihen ist aber nicht im Umkehrschluss abzuleiten, dass sichere Assets bei den Anlegern nicht mehr gefragt sind. Das konnte gestern bei der Auktion einer neuen zehnjährigen Bundesanleihe abgelesen werden. Die Investoren greifen angesichts der Gefahren der immer noch anhaltenden Staatsschuldenkrise weiterhin bei den sicheren Staatstiteln aus Deutschland zu. Für die 5 Mrd. Euro schwere Emission der neuen zehnjährigen Bundesanleihe mit einem unveränderten Kupon von 1,5 % gingen seitens der Banken aus der Bietergruppe Bundesemissionen – hierbei handelt es sich um in- und ausländischen Banken, mit denen der Bund sein Primärmarktgeschäft abwickelt – Gebote über 6,681 Mrd. Euro ein, wovon 1,972 Mrd. Euro auf Kursgebote und 4,709 Mrd. Euro auf Gebote ohne Kursangabe entfielen. Zugeteilt wurden Titel für 4,00675 Mrd. Euro ab einem Kurs von 99,41 %, der auch gleichzeitig der gewogene Durchschnittskurs war. Die Durchschnittsrendite lag bei 1,56 % (vorige Auktion am 21.11.: 1,40 %). In die Marktpflegequote gingen Titel für 993,25 Mill. Euro.Portugal trat am Geldmarkt auf und konnte sich ebenfalls über einen regen Investorenzuspruch und damit deutlich sinkende Renditen freuen. Bei den dreimonatigen Papieren fiel der Satz von 1,936 % auf 0,667 % und damit erstmals seit 2010 unter die Marke von 1 %. Bei den Zwölfmonatstiteln ging die Rendite von 2,101 % auf 1,609 % zurück, und bei den in 18 Monaten fälligen T-Bills rutschte der Satz von 2,99 % auf 1,963 %. Der Staat sammelte über die drei Titel zusammen das geplante Maximalvolumen von 2,5 Mrd. Euro ein.—– Wertberichtigt Seite 8