"Soft Brexit"-Hoffnung stärkt Pfund
dm Frankfurt – Auf den weltweiten Finanzmärkten haben die Divergenzen am Donnerstag zugenommen. In Tokio stieg der Nikkei-Index auf den höchsten Stand des Jahres. In Frankfurt verlor der Dax aber 1 % auf 10 534 Zähler. Als Grund wurde im Markt die Erwartung steigender Zinsen angeführt. In den USA legte der Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe (PMI) von Markit im November um 0,7 Punkte auf 54,1 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit März 2015 zu. Positiv überrascht haben auch die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie in Italien und Spanien.Nach der Einigung des Ölkartells Opec auf Produktionskürzungen zog auch der Preis für Rohöl den zweiten Tag in Folge an. In New York notierte ein Barrel der US-Sorte WTI zuletzt bei 51,45 Dollar (+ 4,1 %). Die robusten Konjunkturindikatoren und steigende Ölpreise spielen den Marktteilnehmern in die Hand, die von steigenden Zinsen und Anleiherenditen ausgehen. Die Rendite der zehnjährigen Bundespapiere betrug zuletzt 0,36 %, nach 0,28 % am Vortag. Marktteilnehmer verwiesen dabei auch auf einen Bericht von Reuters, wonach die Europäische Zentralbank (EZB) auf ihrer Sitzung am nächsten Donnerstag zwar eine Verlängerung des Anleihekaufprogramms beschließen, aber auch formal mitteilen dürfte, dass das Programm später auslaufen wird.Am Devisenmarkt notierte das britische Pfund nach Hoffnungen auf einen “Soft Brexit” fester. Für ein Pfund mussten zeitweise 1,1948 Euro bezahlt werden, so viel wie seit fast drei Monaten nicht mehr. Noch stärker war das Plus gegenüber dem Greenback: Zuletzt kostete das Pfund 1,2586 Dollar (+ 0,6 %). Grund waren laut Händlern Aussagen des britischen Brexit-Ministers David Davis, wonach das Inselreich an die Europäische Union weiterhin Zahlungen überweisen könnte, um einen optimalen Zugang zum Binnenmarkt zu erhalten.—– Berichte Seiten 2, 7 und 18