Sorgen über Handelskonflikt drücken den Ölpreis
ku Frankfurt – Unsicherheit hinsichtlich des Fortgangs der amerikanisch-chinesischen Handelsgespräche sowie wegen möglicher US-Strafzölle auf Automobilimporte aus der Europäischen Union haben dafür gesorgt, dass der zunächst deutlich über 63 Dollar je Barrel gestiegene Preis der Ölsorte Brent Crude im Verlauf des Nachmittags spürbar unter Druck geriet. Am Abend wurde die Sorte zu 62,64 Dollar je Barrel gehandelt, ein Tagesverlust von 1 %. Das zuvor erreichte Tageshoch hatte bei 63,57 Dollar gelegen. Die wichtigste US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligte sich um 1,1 % auf 57,10 Dollar.Zwar berichtete die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua über konstruktive Gespräche im Rahmen eines auf hoher Ebene geführten Telefonats am Samstag zwischen dem chinesischen Vizepremier Liu He auf der einen Seite und dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin auf der anderen Seite. Allerdings gab es keine Berichte über greifbare Fortschritte.Zudem hatten Marktteilnehmer bereits für Ende vergangener Woche Hinweise des US-Präsidenten Donald Trump erwartet, das es keine gegen die EU gerichteten Strafzölle geben werde. Eine solche Erklärung ist jedoch nicht erfolgt.Zudem hat die chinesische Notenbank überraschend ihre siebentägige Reverse-Repo-Rate von 2,55 % auf 2,5 % gesenkt. Mit dem ersten Schritt dieser Art seit vier Jahren soll offenbar die chinesische Konjunktur gestützt werden, die möglicherweise schwächer ist als bisher gedacht. Allerdings sagten Marktteilnehmer auch, der Schritt signalisiere die Entschlossenheit der chinesischen Notenbanker, sich dem Abschwung entgegenzustemmen.Der Goldpreis, der im Tagesverlauf zunächst leicht gefallen war, machte kehrt und legte um 0,2 % auf 1 469,60 Dollar je Feinunze zu. Händler verwiesen ebenfalls auf wieder steigende Sorgen hinsichtlich des Handelsstreits.Schwächer zeigten sich auch die Notierungen vieler Industriemetalle. Aluminium verbilligte sich um 0,6 % auf 1 744 Dollar je Tonne, Zink um 0,7 % auf 2 363 Dollar und Blei um 0,4 % auf 1 989 Dollar je Tonne. Der Kupferpreis lag praktisch unverändert bei 5 850 Dollar je Tonne.