Spanien braucht 2014 weniger Geld

Nettoemissionen sinken um rund 7 Mrd. Euro - Funding-Kosten im Jahr 2013 bei 2,45 Prozent

Spanien braucht 2014 weniger Geld

Spanien hat die Marktteilnehmer gestern mit einer positiven Nachricht konfrontiert: In diesem Jahr muss das Land die Märkte zumindest im Hinblick auf das Nettovolumen mit weniger Emissionen von Schuldtiteln beanspruchen als im Vorjahr. Die Auktionen beginnen heute.kjo Frankfurt – In diesem Jahr werden die spanischen Schuldenmanager Einmalemissionen an den Geld- und Kapitalmärkten im Umfang von 242,4 Mrd. Euro vornehmen. Hierbei handelt es sich um das Bruttoemissionsvolumen, also die Summe inklusive Rückzahlungen von Nominalwerten bei auslaufenden Schuldpapieren des Landes. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich hier ein leichter Anstieg, denn 2013 brauchten die Spanier nur Emissionen im Umfang von 236,7 Mrd. Euro zu tätigen – etwas mehr als zuvor mit 230 Mrd. Euro veranschlagt worden war.Netto wollen die Iberer die Märkte in diesem Jahr aber weniger stark in Anspruch nehmen als in den vergangenen zwölf Monaten. Es wird von einem Nettoemissionsvolumen von 65 Mrd. Euro beim staatlichen Treasury ausgegangen. Das sind dann rund 7 Mrd. Euro weniger als 2013, als die Iberer netto insgesamt 71,9 Mrd. Euro an den Märkten lockermachten. Den geringen Nettomittelbedarf begründeten die Spanier mit dem geringeren Defizit des Staates. Die höhere Bruttomittelaufnahme ergibt sich aus den volumenmäßig höheren Fälligkeiten, mit denen das Land 2014 im Vergleich zum Vorjahr konfrontiert sein wird.Auf Bonds und Geldmarktpapiere verteilt sich das Funding-Volumen wie folgt: 133,3 Mrd. Euro sollen über Anleihen mit mittleren und langen Fälligkeiten besorgt werden. Netto liegt das Volumen bei 65 Mrd. Euro – also der Gesamtbedarf. Auf die Geldmarktpapiere entfällt demzufolge noch ein Kapitalumfang von 109,1 Mrd. Euro. Es werden somit nur die auslaufenden Papiere ersetzt. Es gibt kein Nettomissionsvolumen. Am Markt wurden die Funding-Nachrichten aus Spanien positiv aufgenommen. Die Renditen der spanischen Staatsanleihen sanken. Allerdings kam es nicht zu extremen Rückgängen. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe fiel von 3,82 % auf zum Schluss 3,78 %, bei den fünfjährigen Papieren ging der Satz von 2,36 % auf nunmehr 2,32 % zurück. Bei den zweijährigen Staatstiteln wurden abends 1,33 % registriert nach 1,36 % am Vortag. Nur 2009 weniger bezahltIm vergangenen Jahr beschafften sich die Schuldemanager des Landes über Anleihen 128,4 Mrd. Euro (netto: 66,1 Mrd. Euro). Auf Geldmarktpapiere entfielen brutto 108,3 Mrd. Euro und netto 5,8 Mrd. Euro. Das Volumen der ausstehenden Schuldtitel des Landes lag bei insgesamt 760,3 Mrd. Euro und damit in etwa auf dem für 2013 geplanten Niveau. Die durchschnittlichen Kosten der Mittelaufnahme im vergangenen Jahr lagen bei 2,45 % und erreichten damit den zweitniedrigsten Wert seit der Etablierung der Eurozone. Mit diesen Mittelbeschaffungskosten lagen die Spanier einen halben Prozentpunkt unter dem Wert, der Ende 2012 in den Büchern stand. Noch niedriger waren die Zinsbelastungen für die Iberer nur 2009, als sie für neue Schuldpapiere durchschnittlich 2,15 % berappen mussten. Die durchschnittlichen Kosten des Gesamtportfolios der spanischen Schuldtitel waren bei 3,73 %.Heute steht der Auftakt des diesjährigen Fundings der Iberer an. Auf dem Auktionskalender steht eine neue fünfjährige Anleihe. Des Weiteren soll das Volumen eines 14-jährigen Bonds erhöht werden. Über diese Versteigerung wollen die Schuldenmanager des Landes ein Kapitalvolumen von insgesamt 4 bis 5 Mrd. Euro hereinholen.