ANLEIHEN

Spaniens Geldmarktsätze purzeln auf Rekordtief

Dreimonatspapier bereits kurz vor der Marke von minus 0,30 Prozent - Bund-Future auf neuen Höhen

Spaniens Geldmarktsätze purzeln auf Rekordtief

kjo Frankfurt – Spanien kann sich frisches Kapital über kurzlaufende Papiere immer günstiger beschaffen. Denn am kurzen Ende der spanischen Kurve stehen die Sätze erheblich unter Druck, sie sacken immer tiefer ins Minus. Das zeigte sich bei der gestrigen Auktion von Geldmarktpapieren des Landes, bei der die Sätze nun auch noch die bisherigen Rekordtiefs des vorigen Jahres in den Schatten stellten.Am Start waren die spanischen Schuldenmanager mit drei und neun Monate laufenden Titeln. Das Dreimonatspapier bekamen die Anleger zu einem Satz von – 0,268 %. Das bisherige Tief wurde im November 2015 – 0,229 % aufgestellt. Im Dezember hatte die Talfahrt kurzzeitig gestoppt, denn bei der Versteigerung im Vormonat lag der Satz in dieser Laufzeit bei – 0,184 %. Über diesen Titel wurden gestern 351 Mill. Euro aufgenommen. Das Bid-to-Cover gaben die Spanier mit 8,6 gegenüber 1,4 an.Des Weiteren hatten die Schuldenmanager die neunmonatige Laufzeit im Angebot, die zu – 0,085 % bei den Anlegern platziert wurde. Auch damit wurde der Rekord der Novemberauktion von – 0,073 % eingestellt. Im vorigen Monat lag der Wert bei – 0,01 %. Hierüber wurde gestern mit 2,197 Mrd. Euro der Löwenanteil des Kapitals aufgenommen. Das Bid-to-Cover war bei 2,0 nach 2,3. Insgesamt nahmen die Spanier damit 2,548 Mrd. Euro auf. Angekündigt hatten sie eine Bandbreite von 1,5 bis 2,5 Mrd. Euro.Italien war ebenfalls am Geldmarkt aktiv. Am Markt untergebracht wurden bis August 2017 laufende Papiere zu – 0,118 %. Gegenüber der vorangegangenen Versteigerung fiel der Satz um 0,009 Prozentpunkte. Aufgenommen wurden über den Titel 1,5 Mrd. Euro. Zugreifen konnten die Anleger auch noch bei inflationsgeschützten Anleihen – sogenannten Linkern -, die mit Laufzeiten von September 2024 und September 2026 ausgestattet sind. Der 2024er Bond ging zu 0,66 % an die Investoren, der 2026er Titel zu 0,83 %. Über beide Inflationstitel zusammen nahmen die Italiener 1 Mrd. Euro auf, wobei das Volumen auf die einzelnen Bonds in etwa gleich verteilt war.Am Sekundärmarkt waren die Bundesanleihen abermals stark gefragt. Der Bund-Future mit März-Fälligkeit knackte die sogenannte nächste “Big Figure”. Er sprang über 162 %. Das Rekordhoch liegt nun bei 162,03 %. Abends wies der Zinsterminkontrakt bei 161,86 % ein Plus von 44 Ticks aus. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe landete im Tagestief bei 0,43 % nach 0,48 % am Vortag. Abends war sie bei 0,44 %. Am kurzen Ende wurde ebenfalls ein Rekord gemessen. Bei den zweijährigen Bundestiteln lag der Satz zeitweise bei – 0,46 %. Im späten Handel war die Rendite der Bundesschatzanweisungen ebenfalls bei – 0,46 % nach – 0,45 % am Montag. Heute tritt der Bund am Primärmarkt auf. Aufgestockt wird die bis 2046 laufende Bundesanleihe mit einem Kupon von 2,50 %, und zwar über 1 Mrd. Euro.