Spaniens Renditen fallen
kjo Frankfurt – Das angekündigte Ankaufprogramm für Staatsanleihen, Agency-Bonds und Anleihen supranationaler Emittenten seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigt weiterhin sehr große Auswirkungen auf die Rentenmärkte der Eurozone. Die Bonds aus der Eurozonenperipherie sind nach wie vor gut unterstützt.Marktteilnehmer gehen davon aus, dass auch die griechischen Staatsanleihen sehr viel stärker unter Druck wären, wenn es nicht die Aussicht auf die Käufe der europäischen Währungshüter geben würde. Aber auch in anderen Segmenten zeigen sich positive Impulse durch das anstehende Bondkaufprogramm. Selbst am Geldmarkt ist das zu spüren. Das war gestern im Fall von Spanien zu sehen. Bei einer Auktion von Geldmarktpapieren konnten die Spanier die neuen Mittel zu ausgesprochen günstigen Konditionen aufnehmen. Am sehr kurzen Ende der Kurve bewegen sich die Sätze mittlerweile auf die Nulllinie zu. Damit fehlt dann auch nicht mehr viel, bis die Renditen an diesem Ende der Kurve in den negativen Bereich abrutschen.Die Dreimonatspapiere der Spanier gingen zu einer derzeit noch positiven Rendite von 0,018 % an die Investoren. Das ist ein kräftiger Rückgang gewesen, denn bei vorigen Auktionen im vergangenen Monat lag die Rendite bei dieser Laufzeit noch bei 0,20 %. Über das Papier wurden gestern 561 Mill. Euro aufgenommen. Die Schuldenmanager berichteten von einem Gebots-Deckungs-Verhältnis von 4,2 nach 3,2. Auch bei dem zweiten Papier, das mit einer Laufzeit von neun Monaten ausgestattet ist, fiel die Rendite deutlich. Wurden im vorigen Monat noch 0,373 % gemessen, waren es gestern noch gerade einmal 0,137 %. Auch hier bewegte sich der Markt somit mit einem großen Satz in Richtung Nulllinie. Über diesen Titel kamen weitere 2,001 Mrd. Euro in die spanische Staatskasse. Das Bid-to-Cover war den Angaben zufolge bei 2,6 nach 2,7. Insgesamt nahmen die Spanier 2,562 Mrd. Euro auf. Angekündigt war die Bandbreite von 2 bis 3 Mrd. Euro. Andrang bei EniEine solide Nachfrage ist weiterhin bei Corporate Bonds zu beobachten. Eni kam mit einem elfjährigen Papier, für das der italienische Energiekonzern ein Orderbuch von mehr als 5 Mrd. Euro zusammenbekam. Erste Spread-Überlegungen für den Titel gingen in die Richtung von 90 bis 95 Basispunkten (BP). Anschließend wurde dann eine Spread-Vorgabe von “im Bereich von 80 BP” ausgerufen. Die Anleger bekamen den Bond zum Spread von 78 BP. Der Kupon liegt bei 1,5 %. Der Bond wurde 1 Mrd. Euro schwer. Barclays, Crédit Agricole CIB, Citigroup, J.P. Morgan und Unicredit wurden für den Single-A-Emittenten tätig.