Spannungen am Golf treiben Ölpreise
ck/dm Frankfurt – Die anhaltenden Spannungen in der Golfregion haben am Donnerstag die Ölpreise getrieben. Die Notierung der Nordseesorte Brent stieg in der Spitze um mehr als 2 % und lag zuletzt mit einem Plus von 1,7 % bei 64,60 Dollar. US-Außenminister Mike Pompeo sagte anlässlich eines Besuchs in Saudi-Arabien, es habe sich bei den Angriffen auf zwei wichtige saudische Ölverarbeitungsanlagen um einen “kriegerischen Akt” des Iran gehandelt. Zudem haben die Vereinigten Staaten begonnen, ihre militärischen Kapazitäten in der Region zu verstärken. Unter anderem hat das Pentagon eine sogenannte “Turbo-Aktivierung” von 28 militärischen Transportschiffen der strategischen Reserve der US-Marine befohlen. Eine derart umfangreiche Aktivierung gab es zuletzt im Jahr 2003 im Rahmen des Kriegs gegen den Irak.Nach der Leitzinssenkung der amerikanischen Zentralbank Fed legten die europäischen Aktienmärkte zu. Der Dax stieg bis auf 12 467 und schloss mit einem Gewinn von 0,6 % bei 12 458 Punkten. Bankaktien profitierten von den Verlautbarungen der Fed, die signalisiert hatte, dass weitere Leitzinssenkungen eher weniger stark ausfallen werden. So legten Commerzbank als zweitstärkster MDax-Titel um 3,1 % zu.Die Leitzinserhöhung der norwegischen Zentralbank um 25 Basispunkte auf 1,5 % stützte die Währung des Landes nur vorübergehend. Zuletzt lag der Euro bei 9,913 nkr mit 0,4 % im Plus.Am US-Geldmarkt nahmen die Verspannungen nach einer erneuten Intervention der New Yorker Fed weiter ab. Allerdings blieb die Nachfrage nach Dollar-Liquidität hoch: So wurden für ein Repogeschäft der Notenbank im Volumen von 75 Mrd. Dollar insgesamt 83,9 Mrd. Dollar geboten. Der Übernacht-Reposatz für allgemeine Sicherheiten wie US-Treasuries lag im morgendlichen Handel zunächst erneut über dem Zielkorridor für den US-Leitzins. – Berichte Seiten 17 und 18