Standard Life sieht Londoner Renminbi-Emission skeptisch

"Eher von symbolischer Bedeutung"

Standard Life sieht Londoner Renminbi-Emission skeptisch

hip London – Standard Life Investments hat sich skeptisch zur ersten internationalen Renminbi-Bondemission des chinesischen Finanzministeriums jenseits der Landesgrenzen geäußert. Man müsste die Währung der Volksrepublik positiv sehen, um die Anleihe zu zeichnen, denn die Absicherung gegen Kursschwankungen des Yuan komme “ziemlich teuer”, sagte Kieran Curtis, Investment Director Emerging Markets Debt.Die Emission sei aber ohnehin “eher von symbolischer Bedeutung”. HSBC hatte die 3 Mrd. Renminbi (458 Mill. Dollar) schwere Anleihe gemeinsam mit der Bank of China platziert. Alles in allem belaufen sich die Assets under Management aus Schwellenländern bei Standard Life Investments auf 40 Mrd. Dollar. Weiter wettbewerbsfähigDer für Emerging Markets zuständige Volkswirt und Stratege Alex Wolf geht davon aus, dass der Umbau der Volksrepublik von einer Exportnation hin zu einer auf den inländischen Konsum orientierten Volkswirtschaft und die damit verbundene Unsicherheit das Wachstum der Emerging Markets und den weltweiten Risikoappetit auch weiterhin beeinflussen werden. “Es wird vermutlich kein besonders glatter Weg,” sagte er. Während andere Schwellenländer Marktanteile verloren hätten, sei die chinesische Exportwirtschaft wettbewerbsfähig geblieben – wie auch andere asiatische Länder, etwa Bangladesch oder Vietnam. Wolf rechnet damit, dass chinesische Aktien in den MSCI Emerging Markets Index aufgenommen werden. Die meist technischen Probleme, die im vergangenen Jahr einer Inklusion im Wege standen, seien größtenteils ausgeräumt. Alistair Way, Head of Global Emerging Markets Equities, sieht Chancen vor allem bei Aktien, die nicht im MSCI Emerging Markets Index enthalten sind. Zu seinen Favoriten gehört der südkoreanische Autozulieferer Woory Industrial ebenso wie das taiwanische Halbleiterunternehmen Himax oder die Bank of Georgia.Curtis erachtet es für möglich, dass ein Rückgang des Preisauftriebs in Brasilien, Russland und der Türkei “relativ attraktive Renditen” von Anleihen in den lokalen Währungen zur Folge hat. Allerdings hält er das Rating der Türkei für gefährdet. In Brasilien sei alles andere als klar, dass die Rezession bereits vorbei ist. Zwar zeigten Umfragen wachsende Zuversicht hinsichtlich der Wirtschaftsentwicklung, aber die Einkaufsmanagerindizes bewegten sich nach wie auf Tiefstständen. Zumindest sei die Inflation auf ein “sehr viel normaleres Niveau” gesunken.Zu seinen Favoriten gehört die Elfenbeinküste. Peru sei “eine der besten Geschichten, die es in den Schwellenländern gibt”. Zeitweise hätten zehnjährige Anleihen mit 8 % rentiert. “Das war eine fantastische Gelegenheit für Anleger”, sagte Curtis. Für Kroatien erwartet er Hochstufungen durch Ratingagenturen. Das Haushaltsdefizit sei “fast schon unerklärlich klein”. Nach Jahren der Rezession wachse die Wirtschaft wieder.