Märkte am MittagNvidia geben um fast 10 Prozent nach

Starke Verluste in den USA und Asien drücken den Dax

Starke Verluste insbesondere bei den Technologie- und KI-Werten in den USA und Asien haben dem Dax am Mittwoch zugesetzt. Bis zum Mittag befand er sich deutlich im Minus und entfernte sich damit weiter von seinem Rekordhoch vom Dienstag. Der Ölpreis setzte seine scharfe Korrektur fort.

Starke Verluste in den USA und Asien drücken den Dax

Rund einen Monat nach den starken Einbrüchen an den Finanzmärkten hat es an den Börsen in den USA und in Asien erneut starke Verluste gegeben, die am Mittwoch auch den Dax in Mitleidenschaft gezogen haben. Der deutsche Leitindex verzeichnete zum Mittag ein deutliches Minus von 0,7% auf 18.619 Punkte. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich um 1,1% auf 4.857 Zähler. Damit fielen die Verluste in Europa aber meist niedriger aus als in den USA und im asiatischen Handel. Der Dax war am Dienstag noch auf ein Allzeithoch von 18.990 Punkte geklettert.

Am späten Dienstagabend gab es zeitweise so etwas wie Ausverkaufsstimmung bei den den auf das Thema Künstliche Intelligenz ausgerichteten US-Technologiewerten. Nvidia stürzten um 9,5% ab, womit sich 279 Mrd. Dollar in Luft auflösten. Der US-Benchmarkindex S&P 500 verzeichnete ein Minus von 1,5%. Der als „Angstbarometer“ geltende Volatilitätsindex Vix stieg kräftig an.

Die Verluste setzten sich dann in Asien fort. Der in Taiwan beheimatete Chiphersteller TSMC sackte um 5,4% ab, der südkoreanische Chiphersteller SK Hynix gar um 8%. Tokyo Electon, ein Hersteller von Ausrüstungen für die Chipindustrie, stürzte um 8,6% ab. Softbank, dem der Chip-Designer Arm gehört, verzeichnete ein ausgeprägtes Minus von 7,7%. Letztlich kam der japanische Leitindex Nikkei 225 auf einen kräftigen Verlust von 4,2%, der südkoreanische Kospi auf -3,2% und der Taiex-Leitindex der Börse Taipeh auf -4,5%. Händler sagten, es gebe die Befürchtung, dass der Technologie- und Chipsektor überbewertet sei.

Im Dax zeigten sich erwartungsgemäß im Gefolge der Verluste in den USA und Asien Infineon schwach mit einem Verlust bis zum Mittag von 3,4% auf 30,23 Euro. In Amsterdam sackten die Titel des Chipindustrieausrüsters ASML um 4,8% auf 745,8 Euro ab.

Schwach zeigten sich auch Commerzbank mit einem Minus von 2,1% auf 12,82 Euro. Der Staat plant den Ausstieg aus dem Institut. Die Beteiligung soll zunächst reduziert werden, wie die Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland mitteilte.

Der Ölpreis hat seine scharfe Korrektur am Mittwoch fortgesetzt. Zeitweilig fiel er sogar unter die Marke von 73 Dollar je Barrel mit einem Tagestief von 72,63 Dollar. Zum Mittag wurde er zu 73,43 Dollar gehandelt, ein Minus von 0,5% gegenüber dem bereits sehr niedrigen Stand vom Vorabend. Ölpreis ist damit auf den niedrigsten Stand seit Dezember gefallen, nachdem er am Dienstag um mehr als 4% nachgegeben hatte. Händler sagten, es gebe am Markt erhebliche Sorgen wegen der weltweiten Konjunkturentwicklung und damit einer schwachen Ölnachfrage bei einem steigenden Angebot. Kurzfristig wird auch damit gerechnet, dass der Konflikt in Libyen gelöst wird und das libysche Öl zurück an den Weltmarkt kommen kann.

Am Devisenmarkt zeigte sich der als sicherer Hafen geltende japanische Yen stark. Er legte um weitere 0,3% auf 145,05 Yen je Dollar zu. Der Euro verzeichnete ein minimales Plus von 0,1% auf 1,105 Dollar.

Das oftmals als Mittel zur Wertaufbewahrung in Krisenzeiten geltende Edelmetall Gold konnte von den neuerlichen Turbulenzen nicht profitieren. Sein Preis ermäßigte sich um 0,4% auf 2,483,79 Dollar je Feinunze. Die Notierung entfernt sich damit weiter vom Rekordhoch vom 20. August von 2.531,60 Dollar.

Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen zeigte sich weitgehend konstant. Sie sank um 4 Ticks auf 2,234%. Am Dienstag war die Rendite aufgrund der stark Nachfrage nach den Titeln um 6 Basispunkte gesunken, was den stärksten Rückgang seit einem Monat darstellte.