ROHSTOFFE

Steigende US-Förderung lastet auf dem Ölpreis

Entlassung von US-Außenminister stützt nur kurz

Steigende US-Förderung lastet auf dem Ölpreis

ku Frankfurt – Der Rauswurf des amerikanischen Außenministers Rex Tillerson durch Präsident Donald Trump hat den Ölpreis am Dienstag nur zeitweise beflügelt. Die wichtigste Rohölsorte Brent Crude kletterte zeitweise bis auf 65,68 Dollar je Barrel. Nach kurzer Zeit setzten dann aber allerdings wieder Verluste ein, so dass die Sorte am Abend für 64,42 Dollar zu haben war, ein Minus gegenüber Vortag von 0,8 %. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) kletterte bis auf 61,97 Dollar je Barrel, fiel dann aber wieder bis auf 60,54 Dollar, was gegenüber dem Vortag einen Abschlag um 1,3 % darstellte.Der Wechsel an der Spitze des US-Außenministeriums könnte sich in den kommenden Wochen und Monaten aber noch deutlich auf den Ölpreis auswirken. Neuer Außenminister wird nämlich der bisherige CIA-Chef Mike Pompeo. Dieser gilt als Falke und erklärter Feind des Opec-Mitglieds Iran, während sich Tillerson im schwierigen Verhältnis Trumps mit Teheran stärker für einen Ausgleich und weniger für den Einsatz militärischer Optionen ausgesprochen hätte. Pompeo hatte hingegen in einer Rede im Oktober den Iran mit der Terrormiliz islamischer Staat IS verglichen und sich für eine Aufkündigung der internationalen Übereinkunft ausgesprochen, die das iranische Atomrüstungsprogramm beendet hatte – obwohl die internationale Atomenergieagentur dem Iran das Einhalten des Vertrags bescheinigt. Befürchtet wird, dass die USA mit dem Ausscheiden des moderateren Tillerson in der Ölregion des Nahen Ostens einen deutlich aggressiveren politischen Kurs einschlagen könnten. Ein möglicher Krieg zwischen den USA und Iran würde, so wird befürchtet, auch die Produktion des wichtigsten Opec-Mitglieds Saudi-Arabien und vor allem die Öltransporte durch den Persischen Golf gefährden.Einen nachhaltigen Auftrieb des Ölpreises verhindert haben aber neue Hinweise auf eine stark steigende US-Schieferölproduktion. Nach Schätzungen der US-Regierung wird die Förderung allein im April um 131 000 Barrel pro Tag (bpd) steigen, ausgehend von einem Rekordniveau im März von 6,95 Mill. bpd.