Steigender Stress im Energiesektor

Börsen-Zeitung, 5.4.2016 dm Frankfurt - Laut der Ratingagentur Moody's ist im März der Liquiditätsstress gemessen am Liquidity Stress Index (LSI) im Energiesektor für Emittenten aus dem Öl- und Gasgeschäft auf ein Rekordhoch von 31,6 % gestiegen. Im...

Steigender Stress im Energiesektor

dm Frankfurt – Laut der Ratingagentur Moody’s ist im März der Liquiditätsstress gemessen am Liquidity Stress Index (LSI) im Energiesektor für Emittenten aus dem Öl- und Gasgeschäft auf ein Rekordhoch von 31,6 % gestiegen. Im Vormonat betrug der Wert noch 27,2 %. Er liegt damit weit über dem vorherigen Höchst um 25 %, das im Jahr 2009 kurz nach dem Höhepunkt der Finanzkrise erreicht worden ist. Der Index misst die Anzahl der Unternehmen, die auf der niedrigsten von Moody’s berechneten Liquiditätsstufe stehen. Im März sind 42 Unternehmen punkto Liquiditätsausstattung abgestuft worden, über die Hälfte davon stammten aus dem Energiesektor. Insgesamt stieg der LSI dadurch im März auf 10,3 % von 9 % im Februar. Allerdings zeigten nur fünf von 21 Sektoren einen Wert über 10 %, der gemeinhin auf steigende Ausfälle hindeutet.John Puchalla, Senior Vice President von Moody’s, erklärte, weniger allgemeiner Liquiditätsdruck als eine Schwäche im Energiesektor würden die Aufwärtsbewegung verursachen. Im Nicht-Öl- und Gas-Bereich stieg der LSI im Berichtszeitraum nur von 4,1 % auf 4,8 % und liegt damit weiterhin unterhalb des historischen Durchschnitts von 6,5 %, aber auf dem höchsten Niveau seit 2010. Fünf von sieben Downgrades außerhalb des Öl- und Gassektors waren auf den Preisverfall am Rohstoffmarkt zurückzuführen. Der höhere LSI prognostiziere einen Anstieg der Ausfälle im US-Ramschanleihen-Segment, so Puchalla. Moody’s geht nun von einer Ausfallrate von 5,3 % im Februar 2017 aus, nach derzeit 3,6 %.