kjo Frankfurt – Die zögerliche Geldpolitik der US-Notenbank Fed hat am Donnerstag den Euro angeschoben. Bis zum Nachmittag kletterte der Kurs der Gemeinschaftswährung gegenüber der US-Devise bis auf 1,1257 Dollar. Im späten Handel wurden für einen Euro dann noch 1,1235 Dollar bezahlt. Das waren 0,5 % mehr als tags zuvor.Die US-Notenbank hatte am Mittwochabend ihren Leitzins zum sechsten Mal in Folge nicht angetastet. Er liegt damit weiterhin in dem Korridor von 0,25 % bis 0,50 %. Gleichwohl hätten sich die Argumente für eine weitere Leitzinsanhebung “verstärkt”, so die Einschätzung von US-Notenbankchefin Janet Yellen. Die kurzfristigen Risiken für den Wirtschaftsausblick seien “ziemlich ausgewogen”. Die US-Notenbanker signalisierten aber, dass es in diesem Jahr noch zu einem Zinsschritt kommen könnte, eine entsprechende Entscheidung zum Jahresende hin sei wahrscheinlich.”Eigentlich wäre all das für den Markt ein klarer Hinweis, dass eine Zinserhöhung unmittelbar bevorsteht”, kommentierte Lutz Karpowitz, Devisenexperte bei der Commerzbank, gegenüber Reuters. Daher müsste eigentlich der Dollar fester notieren. Allerdings erreiche die Fed den Markt nicht mehr, hieß es weiter. Worte allein würden nicht mehr helfen. Die am Nachmittag vorgelegten Konjunkturdaten fielen uneinheitlich aus und traten somit schnell in den Markthintergrund.Deutlich zulegen zu allen wichtigen Währungen konnte die norwegische Krone. Die norwegische Zentralbank ließ ihren Leitzins unverändert und signalisierte zugleich keine erneuten Zinssenkungen. “Der Zins bleibt wahrscheinlich in der Nähe von 0,5 % in den nächsten Jahren”, so die Notenbank im Anschluss an die Entscheidung. Auf der vorangegangenen Sitzung im Juni hatte sie dagegen noch eine weitere Zinssenkung in diesem Jahr angekündigt. Der Euro-Kurs fiel mit 9,09 nkr auf den niedrigsten Stand seit August vorigen Jahres. Am Abend lag die Notierung dann bei 9,11 nkr. Das waren 1,4 % weniger als noch zur Wochenmitte.