kjo Frankfurt – Die Experten von J O Hambro sehen drei Szenarien an den Kapitalmärkten für 2020. Szenario 1: Die Märkte steigen unter gleicher Führung wie bisher – z. B. Technologie, USA, Wachstumswerte. Dieses Szenario sei eindeutig gefährdet. Katalysator für den abrupten Stimmungswandel dürfte das Fiasko des abgesagten Börsengangs von Wework gewesen sein, das die schlechte Corporate Governance, die fragwürdigen Geschäftsmodelle und die extreme Überbewertung vieler “Einhörner” ins Licht gerückt hat.Szenario 2: Die Märkte steigen unter neuer Führung. Sollten beispielsweise der Handelskrieg zwischen den USA und China sowie der Brexit weniger schlimm verlaufen als zurzeit befürchtet, werde die Umschichtungsbewegung in Substanz- und zyklische Titel, die im September und Oktober zu beobachten war, vermutlich weitergehen.Szenario 3: Die Kursanstiege enden. Stattdessen folgt eine Seitwärtsbewegung, eine Korrektur in der Hausse oder ein Bärenmarkt. Das sei aber das unwahrscheinlichste Szenario angesichts der Zinssenkungen der Notenbanken und der stabilen Kreditmärkte.Aber es gibt Risiken: Lale Topcuoglu, Head of Credit im J O Hambro- Multi-Asset-Value-Team in New York, weist auf erste Stresssignale bei Corporates mit CCC-Rating hin und vermutet, dass diese so etwas wie der Kanarienvogel in der Kohlengrube sein könnten.