DEVISEN

Talfahrt der türkischen Lira findet kein Ende

Steigende Coronazahlen belasten den Euro

Talfahrt der türkischen Lira findet kein Ende

wbr Frankfurt – Der Kursverfall der Lira geht weiter. Am Montag erreichte die Währung nach Drohungen des türkischen Präsidenten Erdogan an Frankreich und die USA im Handel Rekordtiefs. Für einen Dollar mussten am Abend 8,0794 Lira gezahlt werden. Die türkische Währung büßte 1,5 % ein. Seit neun Wochen befindet sich die Lira in einer ungebremsten Talfahrt. Dies ist die längste Verlustphase seit 20 Jahren. Seit Jahresbeginn hat die Lira 36 % gegenüber dem Dollar verloren. Den jüngsten Rückschlag erhielt die Lira, als die Notenbank den Leitzins zuletzt nicht wie erwartet erhöht hatte. Trotz einer hohen Inflationsrate blieb der Leitzins bei 10,25 %. Neben den politischen Auseinandersetzungen mit Europa und den USA kommt die schwere Belastung durch die Coronakrise für das Land hinzu.Der Euro verzeichnete am Montag Kursverluste, da die steigende Zahl von Coronafällen in Europa und den Vereinigten Staaten sowie mangelnde Fortschritte beim US-Konjunkturpaket Händler dazu veranlassten, sich dem Dollar als sicherem Hafen zuzuwenden. Der Euro notierte am Abend bei 1,1818 Dollar und damit 0,3 % niedriger als am Freitag. “Die Neuinfektionszahlen in der Eurozone liegen unverändert auf einem dramatischen Niveau, so dass das Aufwärtspotenzial für den Euro begrenzt ist”, heißt es bei der Helaba.Das britische Pfund notierte bei 1,3026 Dollar und damit um 0,1 % leichter. Der neue Brexit-Fahrplan blieb ohne Einfluss. “Summa summarum: All die Deadlines sind nur noch albern und werden vom Devisenmarkt zu Recht ignoriert”, meint die Commerzbank.