Aktienmärkte

Tech-Aktien gelten nicht generell als extrem überbewertet

Technologieaktien sind nicht generell extrem überbewertet, haben die Experten von HQ Trust nun herausgefunden. Am besten stehen die Firmen Alphabet und Meta da.

Tech-Aktien gelten nicht generell als extrem überbewertet

Tech-Aktien gelten nicht generell als extrem überbewertet

HQ Trust: Alphabet und Meta stehen am besten da

kjo Frankfurt

Viele Anleger stellen sich immer wieder die Frage, ob die großen Tech-Aktien wie etwa die Magnificent 5 wirklich überbewertet sind. Und wenn es um die Bewertung von Technologieaktien wie Nvidia oder Meta geht, dann werden auch viele Vergleiche bemüht, von der Tulpenmanie des 17. Jahrhunderts bis zur Dotcom-Blase Anfang des Jahrhunderts. Thomas Neukirch, Leiter der strategischen Vermögensplanung bei HQ Trust, hat für fünf große Tech-Werte – Alphabet, Amazon, Meta, Microsoft sowie Nvidia – untersucht, wie lange das Hineinwachsen in die ambitionierten Bewertungen dauert und ob hierbei Trends zu erkennen sind.

Lange Datenreihe

Dazu berechnete Neukirch die Anzahl der Monate, die es dauert, bis die Gewinne des Unternehmens so weit angestiegen sind, dass bezogen auf ihren Preis im Vergleich zum Sektor eine faire Bewertung vorliegt. Die Analyse startet im Dezember 1985, wobei vier der Magnificent 5 erst zu einem späteren Zeitpunkt an die Börse gingen.

Kein allgemeiner Trend

„Die Bewertungen der großen Tech-Aktien sind zweifelsohne hoch, doch die Unternehmen schafften es bisher immer wieder, in die Bewertungen hineinzuwachsen“, sagt Neukirch. Es sei kein allgemeiner Trend erkennbar, dass die Zeit zum Hineinwachsen sukzessive ansteige. Dies spreche gegen eine generelle extreme Überbewertung der Technologieaktien. „Am besten stehen gemäß der Analyse Alphabet und Meta da: Auf Basis der geschätzten Gewinnentwicklungen würde es Stand April 2024 nur 13 Monate dauern, bis die hohen Bewertungen rückblickend gerechtfertigt würden“, führt der Experte aus.

Bei Nvidia sehe man, dass die Zeit, die die Aktie benötigen würde, um in ihre Bewertung hineinzuwachsen, auf Basis der geschätzten Gewinnentwicklung nur etwas über dem langfristigen Branchen-Median von rund 13 Monaten liegt. Dies sei bezogen auf Januar 2024. Für neuere Zeitpunkte sei noch kein Hineinwachsen in eine faire Bewertung erfolgt. „Für Amazon hingegen ist festzuhalten, dass seit längerer Zeit kein Hineinwachsen in eine faire Bewertung mehr festgestellt werden konnte: Hier liegt der letzte Wert per Mai 2023 mit 24 Monaten vor, seitdem ist kein Hineinwachsen in eine faire Bewertung mehr erfolgt“, so Neukirch.

Gemischtes Bild

Bei Microsoft liege der letzte Wert per September 2023 vor, dort sei auf Basis der geschätzten Gewinnentwicklung mit einer Dauer von 19 Monaten gerechnet worden, bis die Aktie in eine faire Bewertung hineinwachsen würde. Zu späteren Zeitpunkten sei kein Hineinwachsen in eine faire Bewertung mehr erfolgt. „Insgesamt ergibt sich also ein gemischtes Bild, was die Angemessenheit der Bewertungen der Magnificent 5 anbetrifft“, hält Neukirch fest. Zum Vergleich: Während der Technologieblase habe der Branchendurchschnitt der Zeit zum Hineinwachsen in eine faire Bewertung rückblickend bei über 200 Monaten gelegen.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.