GELDMARKT UND DEVISEN

Terminsätze geben erneut nach

Euribor auf tiefstem Stand seit Juni 2010 - Euro erstmals seit rund drei Wochen über 1,3250 Dollar

Terminsätze geben erneut nach

ck Frankfurt – Die Euro-Terminsätze haben am Donnerstag weiter nachgegeben. So wurde der Drei-Monats-Euribor zum Fixing mit 0,720 % nach 0,724 % festgestellt. Damit erreichte der Satz den tiefsten Stand seit dem Juni 2010. Der Jahres-Euribor sank auf 1,329 % nach 1,335 %, der Sechs-Monats-Euribor wurde bei 1,013 % nach 1,018 % ermittelt. Am kurzen Ende lag der Wochen-Euribor zum Fixing bei 0,318 % nach 0,319 %. Der Tagesgeldreferenzsatz Eonia wurde mit 0,343 % nach 0,337 % festgestellt. 782 Mrd. Euro eingelegtDie von der Kreditwirtschaft in der Einlagefazilität der Europäischen Zentralbank geparkten Mittel erhöhten sich von 759,3 auf 782,3 Mrd. Euro. Die Tagesguthaben der Institute lagen bei 93,2 nach 93,1 Mrd. Euro. Bei einem Soll für die bis zum 8. Mai laufende Mindestreserveperiode von 105,2 Mrd. Euro betrugen die Guthaben durchschnittlich 121,1 nach 123,1 Mrd. Euro. Die Spitzenrefinanzierungsfazilität wurde mit 1,6 Mrd. nach 214 Mill. Euro genutzt.Der Euro zeigte gestern einen wechselhaften Verlauf. Zunächst kletterte die Gemeinschaftswährung bis auf 1,3263 Dollar, womit sie erstmals seit drei Wochen oberhalb von 1,3250 Dollar gehandelt wurde. Gestützt wurde der Euro von gestiegenen Erwartungen über ein weiteres Anleihekaufprogramm der amerikanischen Notenbank Fed, die von der Verlautbarung im Anschluss an die Sitzung des Offenmarktausschusses genährt wurden. Anschließend folgte ein Rückschlag, nachdem der Stimmungsindikator der EU veröffentlicht worden war, der im April von 94,5 auf 92,8 Zähler und damit deutlicher als vom Markt erwartet gesunken ist. Nachdem anschließend auch die über Erwarten hohe Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA veröffentlicht worden war und die Risikobereitschaft der Marktteilnehmer reduziert hatte, folgte im weiteren Verlauf eine deutliche Erholung des Euro, der wieder über 1,3250 stieg und am Abend zu 1,3223 Dollar gehandelt wurde.Auslöser waren besser als erwartet ausgefallene Daten vom amerikanischen Immobilienmarkt. Die noch nicht abgeschlossenen Hausverkaufsverfahren sind im März mit einer Monatsrate von 4,1 % gestiegen, während die Volkswirte laut Bloomberg im Durchschnitt einen Zuwachs von 1 % erwartet hatten. Heute werden in den USA das Bruttoinlandsprodukt des ersten Quartals und der Verbraucherstimmungsindex der Universität von Michigan veröffentlicht.