Nach den kräftigen Zugewinnen vom Mittwoch kam der deutsche Leitindex am Donnerstag nicht recht vom Fleck. Bei Handelsschluss notierte der Dax bei 16.907 Zählern (+0,1%). Der MDax (-0,3% auf 26.076 Punkte) musste Abschläge hinnehmen, der Euro Stoxx 50 (+0,4% auf 4.582 Punkte) legte zu.

Positive Impulse kamen weder vom Ifo-Geschäftsklima, das sich eingetrübt hat, noch von der EZB, die bei ihrer Sitzung mit Aussagen zu künftigen Zinssenkungen zurückhaltend blieb.

Kurstreibend im negativen Sinne waren erneut Zahlen aus den USA. Am Mittwoch hatten starke Tech-Zahlen von der Wall Street dem Dax noch kräftigen Schwung gegeben, am Donnerstag belasteten enttäuschende Daten von Tesla dagegen auch die deutsche Konkurrenz, nachdem der Elektroautobauer eine Bruttomarge bekannt gegeben hatte, die niedriger ausfiel als Analysten erwartet hatten. Zudem enttäuschte der Umsatz und der Ausblick war verhalten. Das wirkte sich negativ auf die deutschen Autobauer aus. Mercedes-Benz (-1,6% auf 59,75 Euro), Volkswagen (-1% auf 114,84 Euro) und die Porsche AG (-1,8% auf 73,98 Euro) fanden sich unter den Verlierern im Dax wieder.

Auch Infineon litt unter den Zahlen eines Mitbewerbers. Der Umsatzausblick von STMicroelectronics für das laufende Quartal enttäuschte die Markterwartungen. Anleger werteten dies als Zeichen, dass die schwache Nachfrage nach Chips für industrielle Anwendungen anhält. Infineon büßten 0,7% auf 34,65 Euro ein.

An der Dax-Spitze legten die Titel von Adidas, die am Vortag noch von einem Gewinneinbruch bei Puma in Mitleidenschaft gezogen worden waren, 5,7% auf 175,68 Euro zu. Puma-Papiere (-2,1% auf 37,70 Euro) setzten dagegen ihre Talfahrt fort und markierten ein erneutes Tief seit 2018. Analysten von Jefferies, Oddo BHF und der Societe Generale reagierten mit Abstufungen. Dagegen empfiehlt die Privatbank Hauck & Aufhäuser Puma zum Kauf.

Im MDax standen neben dem Sportartikelhersteller auch die Papiere von Evotec unter Druck. Wie das "Handelsblatt" aus Kreisen des Unternehmens erfuhr, prüft die Bafin, ob der im Januar zurückgetretene langjährige Chef der Biotech-Firma, Werner Lanthaler, gegen Transparenzpflichten beim Handel mit Evotec-Aktien verstoßen hat. Am Donnerstag verloren die Titel 3,8% auf 14,44 Euro.

Auf der Gewinnerseite standen dagegen die Aktien von Nokia mit einem Plus von 11,2% auf 3,50 Euro. Der Betriebsgewinn der Finnen brach im vierten Quartal infolge der mauen Nachfrage in Nordamerika und Indien zwar ein, aber nicht so stark, wie Analysten befürchtet hatten. Zudem erwartet der Konzern eine Erholung der Nachfrage im zweiten Halbjahr 2024.