sts Frankfurt – Nach einem Kursrutsch von rund 50 % binnen eines Jahres steht der Traditionskonzern Thyssenkrupp vor dem Abstieg aus dem Dax. Dass das Unternehmen, das aus den beiden Dax-Gründungsmitgliedern Thyssen und Krupp geformt wurde, ab 23. September dem MDax angehören wird, ist für den LBBW-Indexexperten Uwe Streich eine ausgemachte Sache. Hingegen wird es wohl bis zur letzten Minute spannend werden, wer dafür aufsteigen wird. MTU Aero Engines und Deutsche Wohnen liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wobei MTU leicht die Nase vorn hat.Die Deutsche Börse entscheidet am 4. September regelgebunden über die Zusammensetzung der Indizes der Dax-Familie – nach den Kriterien Marktkapitalisierung des Streubesitzes und Handelsumsatz. Streich zufolge wird Thyssenkrupp mindestens an den Regeln für die reguläre, nur Ende August erfolgende Indexüberprüfung scheitern. Mit Lufthansa sei auch der zweitschwächste Dax-Wert noch einem gewissen Abstiegsrisiko ausgesetzt.Welches Unternehmen profitieren wird, ist laut Streich allerdings selbst kurz vor Torschluss noch nicht hundertprozentig klar, weil mit MTU Aero Engines und Deutsche Wohnen gleich zwei aktuelle MDaxMitglieder die hierfür notwendige 35/35-Regel erfüllten. “In solch einem Fall mutiert das Kapitalisierungskriterium zum Zünglein an der Waage. Und bei diesem Kriterium hat die klar besser platzierte MTU die Nase vorn”, so Streich.