Tourismus-Aktien knicken ein
ku Frankfurt – Unter kräftigen Verkaufsdruck sind am Montag die Aktien aus der Tourismusbranche geraten. Tui knickten um 7,3 % auf 14,59 Euro ein, die britische Thomas Cook nach anfänglich noch höheren Verlusten um 3,8 % auf 1,39 Pfund. Was den Titeln zu schaffen macht, ist neben dem Scheitern der Verhandlungen zwischen der griechischen Regierung und den EU-Gläubigerländern und dem nun drohenden Grexit das Attentat auf Touristenhotels in Tunesien. Nordafrika ist für Pauschalreisekonzerne ein wichtiger Markt. Im Gefolge des Anschlags haben die Unternehmen nun mit einer Stornierungswelle zu kämpfen. Erhöhte Unsicherheit gibt es für die Konzerne auch, was ihre Investments in griechische Hotels betrifft.Der Dax fiel am Montag auf den Griechenland-Schock hin zeitweise unter die Marke von 11 000 Punkten. Das Tagestief lag bei 10 964 Zählern, was einem Minus von 4,6 % entspricht. Später erholte sich der Index wieder etwas. Aus dem Handel ging er mit 11 083 Punkten, ein Minus gegenüber Freitag von 3,6 %. Der Euro Stoxx 50 sackte um 4,2 % auf 3 469 Zähler ab. Deutliche Verluste verzeichneten die Bankenwerte. Der europäische Bankenindex gab zeitweise um fast 6,5 % nach. Angebot angenommenMit einem Minus von 1,9 % auf 11,62 Euro gehörten Deutsche Lufthansa noch zu den festeren Werten im Dax. Die Aktie profitierte davon, dass das Management der Airline ein Gesprächsangebot der Flugbegleitergewerkschaft Ufo angenommen hat. Zudem gab es eine Kaufempfehlung durch die Analysten der Frankfurter Privatbank Metzler. Vergleichsweise fest zeigten sich auch ThyssenKrupp mit einem Minus von 1,8 % auf 24,03 Euro. Die britische Investmentbank Barclays hat den Stahlkonzern von “Hold” auf “Buy” hochgestuft und das Kursziel von 27,40 Euro auf 28,90 Euro angehoben. Die Analysten rechnen damit, dass das dritte Quartal für ThyssenKrupp besser läuft als am Markt erwartet. Deutsche Börse büßten 3,1 % auf 74,68 Euro ein. Das Unternehmen will für 650 Mill. sfr den Anteil der schweizerischen Finanzplatzholding Six Group an dem Indexanbieter Stoxx übernehmen. Die Gespräche sollen mittlerweile in der heißen Phase sein.Als relativ fest erwiesen sich auch die Titel des schweizerischen Pharmakonzerns Novartis (-1,1 % auf 92,30 sfr). Zeitweise befand sich die Aktie in positivem Terrain. Das Unternehmen übernimmt die australische Spinifex Pharmaceuticals, die sich auf die Behandlung von Nervenschmerzen spezialisiert hat. Finanzielle Einzelheiten der Transaktion wurden nicht bekannt gegeben. Chemie gemiedenNeben den Banken gab es auch bei konjunktursensiblen Aktien wie den Chemie- und den Autowerten recht deutliche Verluste. So ermäßigten sich Bayer um 4,1 % auf 127,55 Euro und BASF um 3,9 % auf 79,95 Euro. Daimler wurden um 4,4 % auf 82,81 Euro ausgebremst. BMW verzeichneten ein Minus von 4,1 % auf 99,30 Euro.