SPANIEN

Treasury taktiert vorsichtiger

kjo - Die staatlichen Schuldenagenturen bzw. das Treasury von Griechenland und Portugal zeigten vor dem Hilferuf ein verändertes Verhalten an den Primärmärkten von Anleihen und Geldmarkttiteln. Aus diesem veränderten Verhalten gegenüber den...

Treasury taktiert vorsichtiger

kjo – Die staatlichen Schuldenagenturen bzw. das Treasury von Griechenland und Portugal zeigten vor dem Hilferuf ein verändertes Verhalten an den Primärmärkten von Anleihen und Geldmarkttiteln. Aus diesem veränderten Verhalten gegenüber den Investoren war deutlich ablesbar, dass die Länder an den Märkten sehr stark unter Druck standen und womöglich in Kürze nicht mehr die Staatsrefinanzierung über den Kapitalmarkt sicherstellen können würden.Bei immer weiter steigenden Renditen vollführte Griechenland einen Zickzackkurs durch die Märkte. Diverse Laufzeiten wollten die Hellenen noch machen. Syndikate sollten die Platzierung sicherstellen. Die Nachfrage wurde immer geringer. Es sollten Bonds an Privatanleger, zum Teil an im Ausland lebende Griechen verkauft werden. Auftritte in unterschiedlichen Währungen waren angedacht. Schließlich kapitulierte das Land, weil nichts mehr ging. Portugal soll am Tag des Hilferufs, an dem eine Auktion stattfand, noch die Rentenversicherung und Versicherungstöchter von Banken, an denen der Staat beteiligt ist, zu Bondkäufen gedrängt haben.Spanien hat Ende 2011 und auch noch in den ersten Monaten dieses Jahres auf die Strategie gesetzt, ungeachtet etwaiger hoher Renditen, möglichst viel Kapitalvolumen zusammenzubekommen. Mittlerweile fährt das Treasury die Volumina nach unten. Immer weiter gekürzte Volumina, die dann auch die angepassten Markterwartungen unterschreiten, gelten bei späterer Erfüllung oder Übererfüllung aber nicht gerade als Glanzleistung. Wenn Spanien beginnen sollte, die Anzahl von Bonds in den Versteigerungen zusammenzustreichen oder die Laufzeitenkurve immer weiter nach unten zu wandern, könnte das ein negatives Signal sein.